Hoffen auf eine künftig gute Ernte: Hans-Eckhardt Buschmeier (BUND), Matthias Füller (Biologische Station), Jürgen Georgi (Vorsitzender Umweltausschuss), Dr. Axel Lehmann, Lydia Bünger (NABU), Vanessa Kowarsch (Biologische Station) und Isabelle Hebrock-Hugenberg (Untere Naturschutzbehörde Kreis Lippe) (v.l.). Im Hintergrund wachsen die neu gepflanzten Obstbäume. Foto: Kreis Lippe.

Beim Gang durch den Supermarkt ist das Angebot typischerweise auf vier, fünf Apfelsorten begrenzt, dabei ist die Sortenvielfalt riesig. Um die Artenvielfalt zu zeigen, baut der Kreis Lippe nun einen Sortengarten auf einer Fläche nahe des Freilichtmuseums Detmold auf. In mehreren Jahren soll eine Streuobstwiese entstehen. Zunächst ist das Ziel, vor allem Apfelsorten zu sichern, später folgen Birnensorten. „Uns liegen die vielen noch unbekannten Sorten am Herzen. Wir haben eine unglaubliche regionale Vielfalt, die unterschiedliche Verwendungsmöglichkeiten zulassen. Viele der uralten Bäume drohen jedoch auszusterben, hier wollen wir entgegenwirken“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann.

 

Im ersten Schritt hat die Untere Naturschutzbehörde des Kreises zusammen mit der Biologischen Station Lippe Unterlagen für Apfelbäume gepflanzt, auf denen sie erhaltenswerte Sorten veredelte. Im weiteren Verlauf gliedern die Experten die Fläche in einzelne Themengärten. So werden etwa Sorten zusammengefasst, die für Allergiker geeignet sind, und auch typische lippische Sorten finden einen Platz. Das Projekt wird von der Abteilung für Landschaftsökologie des Freilichtmuseum Detmold wissenschaftlich begleitet.

 

Der Sortengarten stärkt aber nicht nur eine ausgeprägte Artenvielfalt, sondern demonstriert auch die Vorteile einer Streuobstwiese. Daher ist die Fläche für die Öffentlichkeit zugänglich. „Wir wollen das Interesse der Menschen wecken, selbst über eine Streuobstwiese nachzudenken. Bäume, Blüten, Frucht und die kräuterreiche Wiese mit Schatten- und Sonnenbereichen bieten Lebensräume für bis zu 5000 Tierarten“, zählt Vanessa Kowarsch, Biologische Station, auf. Ein kulturhistorischer Pfad lenkt die Besucher durch den Garten und weist auf die Züchtungsgeschichte hin. Grundlage für die Entstehung des Obstsortengarten ist ein Kreistagsbeschluss.