Teilen die Begeisterung für Sprachförderung im Mathematikunterricht (von links): Sabine Menzel, Prof. Dr. Kerstin Gerlach, Matthias Tiemann, Beate Wehmeyer und Frauke Vehmeier (beide Regionales Bildungsnetzwerk Lippe). FOTO: KREIS LIPPE

Wie schaffen wir es, das Interesse von Kindern an naturwissenschaftlichen und mathematischen Themen und Inhalten zu wecken und zu fördern? Damit beschäftigt sich das Projekt SINUS-Lippe. Bei der diesjährigen Auftaktveranstaltung, zu der der Kreis Lippe in das Kirchliche Zentrum der Stiftung Eben-Ezer eingeladen hatte, stand das Thema „Ein Schatz aus Worten – Zur Wortschatzarbeit im inklusiven Mathematikunterricht der Grundschule“ auf der Tagesordnung. Lehrkräfte von 24 Grundschulen folgten den Ausführungen von Prof. Dr. Kerstin Gerlach von der Universität Bielefeld.

 

„Wichtig ist, dass Kinder zahlreiche Gelegenheiten zum Sprechen, Hören, Schreiben und Lesen erhalten, um erfolgreich Mathematik lernen zu können“, erläuterte Dr. Gerlach und stellte dafür drei besonders geeignete Förderformate vor: das „Mathedingsda“, den „Fehlermacher“ und „Was passt zusammen?“. Die Kinder haben dabei das Gefühl, zu spielen, setzen sich aber intensiv mit Sprache auseinander.

 

„Besonders vorteilhaft an den Förderformaten ist, dass sie sich nicht nur für andere Fächer, sondern auch sehr gut für den inklusiven Unterricht eignen“, betonte Matthias Tiemann, Schulleiter der Topehlen-Schule, Förderschule für Geistige Entwicklung. Auch die Erläuterungen der Dozentin zur Vorbildfunktion der Lehrkraft und die Tipps zum strukturierten Anlegen von Wortspeichern überzeugten die Anwesenden, weil diese sich direkt in jedem Unterricht umsetzen lassen.

 

Wie beim jährlichen SINUS-Auftakt üblich, erhielten die Bildungseinrichtungen eine Urkunde, die regemäßig an den MINT-Lehrerfortbildungen des vergangenen Schuljahres teilgenommen haben. Dieses Mal waren es 23 lippische Grundschulen und ein Familienzentrum. „Es ist gut zu sehen, mit welchem Engagement sich die Lehrkräfte an den Fortbildungen beteiligen“, hob Sabine Menzel, Bereichsleiterin Kinder und Jugendliche der Stiftung Eben-Ezer, in ihrer Begrüßung hervor. Zum Abschluss nutzten einige Lehrkräfte die Möglichkeit, an einer Führung durch die Topehlen-Schule teilzunehmen, die sich seit 2018 erfolgreich als „Schule der Zukunft“ für „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ engagiert.

 

Über das Projekt:

Mit der Weiterführung des in 2009 ausgelaufenen Landesprojektes SINUS-Transfer als Projekt SINUS Lippe unterstützen das Bildungsbüro des Kreises Lippe und das zdi-Zentrum Lippe.MINT die „Steigerung der Effizienz des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts“ (SINUS) an Grund- und Förderschulen sowie Familienzentren im Kreisgebiet.

 

Aktuell beteiligen sich 30 lippische Grundschulen, vier Förderschulen sowie ein Familienzentrum am Projekt. Ausgewählte Lehr- und Fachkräfte tragen die Inhalte der Sitzungen ins eigene Kollegium/Team und sorgen so dafür, dass diese umgesetzt und verankert werden. Durch den schulübergreifenden Austausch über Themen, Methoden und Probleme entsteht nach und nach ein „SINUS-Netzwerk“.

 

Projektziel

Das Interesse der Kinder an naturwissenschaftlichen und mathematischen Themen und Inhalten soll geweckt und gefördert werden. Die Etablierung des forschend-entdeckenden Lernens und die verstärkte Verankerung prä-wissenschaftlicher Arbeitsweisen und Inhalte im Unterricht sowie in den Arbeitsplänen der Grundschulen sind dafür eine wichtige Voraussetzung. Diese wird durch die SINUS-Fortbildungen aber auch durch den schulübergreifenden Austausch geschaffen. Das SINUS-Netzwerk ist eine Plattform für Austausch innovativer Unterrichtsbeispiele, die anregen, aufmerksam machen und informieren will.