Die Arbeit im Bereich Kinderschutz und der Umgang mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien in Kinderschutzfällen gehört zu den sensibelsten Aufgaben von Fachkräften. Zur stetigen Weiterentwicklung der Qualitätsstandards im Kinderschutz und der Vernetzung der Fachkräfte gehört es auch, sich zu fragen: Was kann man aus problematischen Kinderschutzverläufen lernen? Welche Risiken und Stolpersteine sind erkennbar und worauf gilt es in Kinderschutzfällen besonders zu achten?

 

Diese Fragen standen im Mittelpunkt des vom Kreis Lippe initiierten Fachvortrages „Lernen aus problematischen Kinderschutzverläufen“, der Anfang Juni im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake stattgefunden hat. Rund 150 Teilnehmer aus den Bereichen Jugendhilfe, Beratung, Kita und Schule, Gesundheitswesen und Polizei nutzten die Möglichkeit, sich mit dieser Thematik auseinander zu setzen.

 

Verwaltungsvorstand Karl-Eitel John, der auch für den Fachbereich Jugend, Familie und Gesundheit zuständig ist, betonte in seiner Begrüßung: „Ein regelmäßiger Austausch ist sehr wichtig. Dazu zählt auch, dass wir besser bei den vorhandenen Schnittstellen kooperieren können. Umso mehr freut es mich, dass wir heute einen wertvollen fachlichen Impuls erhalten.“

 

Die Referentin Christine Gerber aus der Fachgruppe Frühe Hilfen im Deutschen Jugendinstitut e.V. stellte in ihrem Vortrag die Ergebnisse aus dem Projekt „Lernen aus problematischen Kinderschutzverläufen“ des Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) vor. „Unerwünschte Ereignisse lassen sich in der Regel nicht auf eine Ursache oder einen Fehler zurückführen. Dementsprechend gibt es meist auch mehrere Chancen, einen tragischen Ausgang oder Schaden zu verhindern“, so die Diplom-Sozialpädagogin.

 

Sie analysierte verschiedene Fallverläufe und richtete das Augenmerk bei Kinderschutzfällen auf alle Faktoren, die das Handeln und die Entscheidungen der Einzelnen beeinflusst haben. Der Fachvortrag gehörte zu einer Reihe von Qualifizierungsmaßnahmen, die der Kreis Lippe für die Fachkräfte aus dem gesamten Kreisgebiet anbietet. Mehr Informationen über das Projekt des NZFH und die Möglichkeit des kostenlosen Downloads des Berichtes „Gemeinsam lernen aus problematischen Kinderschutzverläufen“ gibt es unter www.fruehehilfen.de.

BUZ: Verwaltungsvorstand und Fachbereichsleiter Jugend, Familie und Gesundheit Karl-Eitel John und Referentin Christine Gerber freuen sich über das große Interesse von vielen Fachkräften bei der Veranstaltung zu Kinderschutzverläufen im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake. (Foto: Kreis Lippe)