Im Kreis Lippe vertreten neue Senioren- und Behindertenbeauftragte die Interessen von älteren Personen und Menschen mit Behinderung. Jetzt hat der Kreistag Lippe die Beauftragten gewählt und damit das Auswahlverfahren zum Abschluss gebracht. Im Juli treten die ehrenamtliche Seniorenbeauftragte Gudrun Pohl und ihr Stellvertreter Wolfgang Glauer das Amt an. Ebenfalls starten Michael Meier als ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter und Rolf Schnülle als stellvertretender Behindertenbeauftragter.
„Die wichtigen Schnittstellen zwischen Politik, Verwaltung und den Menschen, die aufgrund
ihres Alters oder einer Behinderung Unterstützung und eine Stimme brauchen, sind wieder besetzt. Das Auswahlverfahren war offener als in den Jahren zuvor und wir haben Beauftragte gefunden, die an den Themen der Vorgänger weiterarbeiten und zudem neue Aspekte einbringen wollen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann.
Die ehrenamtliche Seniorenbeauftragte und der stellvertretende Seniorenbeauftragte
Gudrun Pohl ist neue Seniorenbeauftragte des Kreises Lippe. Sie möchte sich in Zusammenarbeit mit den Seniorenbeiräten der Kommunen noch mehr für Senioren einsetzen. Seit acht Jahren arbeitet sie im Seniorenbeirat der Stadt Detmold mit und ist auch im „Sozialpolitischen Ausschuss“ des VdK Landesverbandes tätig. Die Stellvertretung übernimmt Wolfgang Glauer, der durch seine langjährige Tätigkeit als Senioren- und Behindertenbeauftragter für die Gemeinde Leopoldshöhe gut vernetzt ist und sich jetzt auf Kreisebene für Seniorinnen und Senioren einsetzen will.
Der Kreistag Lippe hat Gudrun Pohl zur ehrenamtlichen Seniorenbeauftragten des Kreises Lippe bestellt. Sie hat durch ihre Tätigkeit beim Sozialverband VdK viel Kontakt zu Seniorinnen und Senioren und kennt die Probleme und Sorgen. Dafür will sie sich in verschiedenen Themenfeldern engagieren: Altersarmut oder die Isolation und Vereinsamung im Alter sieht sie genauso wie bezahlbaren Wohnraum für Senioren und die Mobilität im Alter als Schwerpunkte für die kommenden Jahre. Zudem ist die Unterstützung pflegender Angehörige für sie eine Herzensangelegenheit. Schließlich kennt sie, durch die Pflege ihres schwerbehinderten Mannes, die Anforderungen und Probleme, denen pflegenden Angehörige gegenüberstehen.
Auch der stellvertretende Seniorenbeauftragter des Kreises Lippe Wolfgang Glauer will die Themen mitanpacken und sieht zusätzlich Potentiale darin, die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum zu verbessern oder Beratung, Hilfestellung und Teilhabe für ältere Menschen anzubieten.
Der ehrenamtliche Behindertenbeauftragte und der stellvertretende Behindertenbeauftragte
Der neue ehrenamtliche Behindertenbeauftragte Michael Meier arbeitet gerne in Netzwerken zusammen und möchte sich gemeinsam mit den Betroffenen dafür einsetzen, dass das Zusammenleben der Menschen mit und ohne Behinderung zum normalen Alltag wird. Menschen mit Behinderung sollen die erforderliche Unterstützung erhalten, die ihnen eine Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben erlauben. Daher möchte er auf der einen Seite Ansprechpartner für die Sorgen und Nöte der betroffenen Menschen sein und ihnen stets ein offenes Ohr bieten; auf der anderen Seite möchte er auch ihr Sprachrohr zu Verwaltung und politischen Gremien sein, um ihren Bedarfen und Wünschen Nachdruck zu verleihen.
Meier ist wichtig, die Politik für die Belange von Menschen mit Behinderung zu sensibilisieren. Gemeinsam mit den Behindertenbeauftragten und Behindertenbeiräten der Städte und Gemeinden im Kreis möchte er an einem Strang ziehen und sieht sich als Lotse für die Menschen in einem Dschungel von Vorschriften aber auch Möglichkeiten.
Auch der Stellvertreter wird sich qualifiziert in das Amt einbringen und dabei auf all die Erfahrungswerte, die Rolf Schnülle im Laufe seines Lebens und seines Berufslebens gesammelt hat, zurückgreifen. Seine persönlichen Erfahrungen mit den Erschwernissen, die ein Handicap, also eine Behinderung mit sich bringen kann, will er nutzen. Um den Menschen mit Behinderung oder deren Angehörigen zu helfen und sie zu unterstützen.
Das Auswahlverfahren für die Ehrenämter
Erstmalig wurde die Stelle des ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten und des Seniorenbeauftragten öffentlich ausgeschrieben. Die beiden Ämter und die jeweiligen Stellvertreter Positionen standen damit für alle interessierten Personen offen. Beworben haben sich elf Personen für das Amt des Seniorenbeauftragten und sieben Personen für das Ehrenamt des Behindertenbeauftragten.
Mitarbeitende aus der Verwaltung sowie die Ausschussvorsitzende des Sozialausschusses Marianne Rautenberg haben zunächst aus den eingegangen Bewerbungen eine Vorauswahl getroffen. In einem weiteren Schritt haben sich die Bewerber persönlich vorgestellt und wurden von einem Gremium aus Verwaltung und der Ausschussvorsitzenden ausgewählt. Beim Auswahlverfahren für den ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten hatten außerdem Mitglieder des Runden Tisches „Inklusion“ ein Stimmrecht.