Von links: Michael Lutter; Ulrike Grabow; Martin Raithel; Sonja Wolter; Silke Quentmeier; Andrea Behrendt.Foto: Agentur für Arbeit Detmold.

Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist ein wichtiger Baustein der beruflichen Lebenswegplanung. Aus unterschiedlichen Gründen ist eine Ausbildung in Vollzeit aber manchmal nicht zu realisieren. Die Arbeitszeit in der Ausbildung zu reduzieren kann dann ein Weg sein. Diese Form des Ausbildungsverlaufs bekannter zu machen, hat sich ein Arbeitskreis von Mitarbeitenden der Agentur für Arbeit Detmold, des Jobcenter Lippe, der Industrie- und Handelskammer, der Kreishandwerkerschaft, des Netzwerk Lippe und der Beratungsstelle FAIR zum Ziel gesetzt.

 

„Wir möchten Betriebe dabei unterstützen, motivierten Nachwuchs zu gewinnen und verhindern, dass jemand auf eine Berufsausbildung verzichtet, weil eine Vollzeittätigkeit zurzeit nicht realisierbar ist“, so Andrea Behrendt, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt. Ulrike Grabow (Jobcenter Lippe) und Silke Quentmeier (FAIR und Koordination NetwerkW) sind sich einig: „Die Möglichkeit, die das Berufsbildungsgesetz mit der Ausbildung in Teilzeit geschaffen hat, ist noch viel zu wenig bekannt. Es ist für Frauen mit Kindern ebenso eine gute Lösung, wie für Menschen mit Migrationshintergrund, die neben der Ausbildung noch an ihren Sprachkenntnissen arbeiten möchten.“

 

Martin Raithel, Ausbildungsberater der IHK Lippe zu Detmold, ergänzt: „Auch innerhalb einer laufenden Ausbildung können sich persönliche Verhältnisse verändern. Die Verringerung der wöchentlichen Arbeitszeit kann dann möglicherweise ein Weg sein, um einen Ausbildungsabbruch zu verhindern“.

 

„Viele Auszubildende können die Abschlussprüfung trotz der kürzeren Wochenarbeitszeit innerhalb der üblichen Dauer der Ausbildung erfolgreich ablegen,“ so Michael Lutter von der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe. „Das liegt auch daran, dass neben der Ausbildung in Teilzeit in der Regel noch andere Aufgaben bewältigt werden müssen und solche Auszubildende sind häufig besonders motiviert und sehr gut organisiert, um alles unter einen Hut zu bekommen.“ erläutert Sonja Wolter (Netzwerk Lippe). Für Fragen zur konkreten Gestaltung einer Ausbildung in Teilzeit stehen alle Arbeitskreisteilnehmenden gern zur Verfügung.