Brigitte Dörhöfer (l.) und Matthias Ansbach (m.) von der Verbraucherzentrale NRW zeigen zusammen mit Tobias Priß (r.) vom Kreis Lippe auf, welche Menge Öl ein Privathaushalt durchschnittlich im Jahr verbrennt. Foto: Verbraucherzentrale NRW, Silvia Strater“.

Vom Keller aus jagt der Heiz-Dino jährlich fässerweise Öl durch den Schornstein? Realität in gut einem Viertel der NRW-Haushalte, die noch auf den fossilen Brennstoff setzen. Noch mehr, nämlich rund 55 Prozent, heizen mit Gas. Zahlreiche Gründe sprechen dafür, sich jetzt mit dem Einbau von moderner Heiztechnologie zu beschäftigen: eine zehnprozentige Teuerung von Öl und Gas, das Aus per Gesetz für veraltete Technik und gleichzeitig attraktive Fördermöglichkeiten für die Modernisierung. Um Haus- und Wohnungseigentümer beim Wechsel zu klimafreundlicheren Technologien zu unterstützen, bietet die Verbraucherzentrale NRW ab sofort mit ihrer Aktion „Besser Heizen“ ein breites Informations- und Beratungsangebot.

 

Wichtig: sorgfältige Planung des Heizungstauschs
19 Jahre – das ist das durchschnittliche Alter der rund eine Millionen Ölkessel in Nordrhein-Westfalen. Als eine Maßnahme zur Erfüllung der Klimaziele sieht der Gesetzgeber vor, dass betagte Geräte ersetzt werden sollen. Schon jetzt kennzeichnet der Schornsteinfeger Systeme, die älter als 15 Jahre sind, mit einem Energielabel als ineffizient. Ab 2026 ist der Einbau reiner Ölheizungen eigentlich nicht mehr erlaubt. Für Eigentümer eines alten Ölbrenners stellt sich nun die Frage nach der Alternative.

 

„Jetzt ist genau der richtige Moment mit noch ausreichend Zeit, um sich in Ruhe über die individuell beste Heizmethode für die Zukunft Gedanken zu machen“, gibt Tobias Priß vom Klimaschutzteam des Kreises Lippe zu bedenken. „Deshalb haben und werden wir in diesem Jahr weiterhin Vortagsangebote über den Klimapakt Lippe online und hoffentlich auch als Präsenzveranstaltung zusammen mit der Verbraucherzentrale NRW anbieten.“

 

„Es gibt einige technisch ausgereifte und erprobte Lösungen mit nachhaltigen Energiequellen wie Sonne, Erdwärme oder erneuerbaren Brennstoffen“, erklärt Matthias Ansbach, Energieberater in Lippe. „Wichtig beim Austausch der Technik ist eine sorgfältige Planung. Neben der Energiequelle beeinflussen nämlich zahlreiche Faktoren, wie zum Beispiel die Wärmedämmung des Hauses, die Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz des Systems.“

 

Fördermöglichkeiten so günstig wie nie
Dass Heizen mit fossilen Brennstoffen nicht mehr zeitgemäß ist, merken Verbraucher spätestens seit Beginn des Jahres auch am Geldbeutel. Mit der neuen CO2-Bepreisung ist der Preis für Öl und Gas deutlich angestiegen. Dem gegenüber stehen finanzielle Anreize für den Umstieg auf klimaschonende Alternativen. „Wer jetzt umsteigen will, bekommt so gute Bedingungen wie noch nie. Es gibt unterschiedliche Fördermöglichkeiten über Steuerersparnis oder einen Zuschuss für den Heizungsaustausch bis zu 45 Prozent“, erläutert Energieexperte Ansbach.

 

„Welche man besten nutzt, ist von Faktoren wie Alter der Anlage oder Zeitpunkt des Antrags abhängig.“ Unter www.verbraucherzentrale.nrw/besser-heizen können sich Verbraucher einen Überblick über Förderung, Planung und Durchführung eines Heizungstauschs verschaffen. Für Interessierte besteht die Möglichkeit einer persönlichen Beratung vor Ort und in der Beratungsstelle sowie als Video- oder Telefonberatung. Anmeldung dazu unter 0211 / 33 996 555.