Sehen viel Potential durch Bewegung im Schulalltag (von links): Karen Zereike, Sina Harst und Borris Ortmeier. (Foto: Kreis Lippe)

Über 1000 Schülerinnen und Schüler sind Ende 2019 im Rahmen des Kreis-Projekts „REBIRTH active school – village“ zu mehr Bewegung im Schulalltag gestartet. Mit dabei waren fünf Schulen aus Dörentrup, Kalletal, Extertal, Barntrup und Leopoldshöhe. Jetzt ist das Projekt zu Ende gegangen. Als Ergebnis sind unter anderem Handlungsempfehlungen entstanden, die es weiteren Schulen ermöglicht, die Bewegungsförderung von Schülerinnen und Schülern aufzugreifen und in den Schulalltag zu integrieren.

 

Kinder und Jugendliche bewegen sich zunehmend weniger, Hauptgrund ist der steigende Medienkonsum. Um dem Bewegungsmangel aktiv entgegenzuwirken, hat das Projekt an einer zuvor durchgeführten Studie der Medizinischen Hochschule Hannover mit dem Thema „Bewegungsförderung bei Kindern“ angesetzt und beinhaltete, dass mindestens eine Stunde Bewegung in den Schulalltag von Kindern und Jugendlichen integriert wird. Ausgebildete Sportfachkräfte haben in der ersten Phase des Projekts die Schülerinnen und Schüler regelmäßig an einem festen Wochentag im Unterricht besucht und gemeinsam kurze spielerische Bewegungsimpulse aus den Bereichen Kraft, Ausdauer, Koordination und Entspannung durchgeführt. Ziel war es, dass die Lehrkräfte diese als unterrichtsbegleitendes Element immer mehr übernehmen.

 

In der zweiten Phase des Projektes lag der Schwerpunkt in der Verstetigung und der Integrierung von zusätzlichen Angeboten an den beteiligten Schulen sowie an bedarfsorientierten Weiterbildungsangeboten für die Lehrenden. „In den vergangenen Jahren haben wir gute Kontakte zu den Schulen und vor allem zu den Lehrkräften vor Ort aufgebaut und konnten so individuelle Lösungen entwickeln und anbieten, Bewegung im Schulalltag zu fördern“, freut sich Sportfachkraft Sina Harst.

 

Das Projekt hat gezeigt, dass die Förderung von Bewegung an Schulen viele Vorteile bietet. Dazu gehören die Verbesserung der körperlichen Gesundheit der Schüler, die Steigerung der Konzentration und Leistungsfähigkeit im Unterricht sowie die Förderung sozialer Interaktionen und Teamarbeit durch sportliche Aktivitäten. Außerdem kann Bewegung die Freude am Lernen steigern und lebenslange gesunde Gewohnheiten fördern. „Es ist wichtig, dass Schulen weiterhin Bewegung im Unterricht implementieren und unterstützen“, sind sich alle Projektpartner einig.

 

Pandemiebedingt hat REBIRTH active school – village zwei Jahre länger als ursprünglich geplant gedauert: „Durch die vielen Corona bedingten Unterbrechungen war es mitunter schwer, immer wieder Anknüpfungspunkte an den beteiligten Schulen zu finden, die so viele andere Aufgaben zu bewältigen hatten“, resümiert Karen Zereike, Projektverantwortliche beim Kreis Lippe. „Umso wichtiger sind aber die Themen Gesundheit und Bewegung im Schulalltag geworden. Der Bewegungsmangel ist ein großes Problem, das sich durch die Pandemie zusätzlich verstärkt hat“.

 

Neben dem Rebirth-Projekt haben der Kreissportbund Lippe und die Sportförderung des Kreises Lippe im Projektzeitraum weitere Bewegungsangebote in den beteiligten Schulen implementiert. „Wir beobachten einen immer größer werdenden Bedarf, Schülerinnen und Schüler in ihrer Bewegung zu fördern“, unterstreicht Mathias Nolte, Lehrer an der Jacobischule im Kalletal. So können sich die Kinder und Jugendlichen zum Beispiel durch das von der AOK Nordwest geförderte Projekt „Sportzirkel“ auf Aktionstage rund um Bewegung und Gesundheit freuen oder zusätzliche Sport-AGs in Anspruch nehmen. Zudem bietet die Sportförderung des Kreises durch das Projekt „Gemeinschaftserlebnis Schulsport“ den lippischen Schulen die Möglichkeit, an bewegten Teambuildingmaßnahmen teilzunehmen oder diese vor Ort selbständig durchzuführen.

 

Auch Borris Ortmeier, Sprecher der Lokalen Aktionsgruppe Nordlippe und Bürgermeister der Stadt Barntrup, unterstreicht, wie wichtig Bewegung für Kinder und Jugendliche ist: „Wertvolle Güter sind in dieser Hinsicht die körperliche und geistige Gesundheit, die über die motorischen Fähigkeiten hinausgehen und die soziale Interaktion, die eine Steigerung der Konzentration und des Wohlbefindens miteinschließen“.

 

Das Projekt des Kreises Lippe wird durch die LEADER-Region Nordlippe finanziert. Kooperationspartner ist die LEADER-Region 3-L. Die LEADER-Förderung setzt sich aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes NRW zusammen und fördert das Projekt mit 65 Prozent der Kosten. Weitere Unterstützer sind die jeweiligen Kommunalverwaltungen sowie die Gesundheitsstiftung Lippe.