Fachbereich Wirtschaftswissenschaften an der TH OWL punktet mit Tradition und Aktualität.
Schule fertig – und dann? Klar – studieren! Für viele liegt das auf der Hand. Aber was, vielleicht irgendwas mit Wirtschaft? Genau. Und zwar nicht irgendwo, sondern an der Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL)! Die Wirtschaftswissenschaften auf dem Innovation Campus in Lemgo blicken auf gut 20 Jahre Erfahrung zurück. Doch das ist längst nicht ihr einziger Trumpf.
Dass an der TH OWL Wirtschaftswissenschaften gelehrt werden, ist also nichts Neues. Vergleichsweise jung hingegen ist der 2019 gegründete Fachbereich. „Die Vorbereitungen begannen 2018, vorher waren wir dem Fachbereich Produktions- und Holztechnik zugeordnet“, erläutert Dekan Professor Dr. Korbinian von Blanckenburg. „Mit diesem Fachbereich arbeiten wir nach wie vor eng zusammen, uns verbindet beispielsweise ein gemeinsames Prüfungsamt und eine gemeinsame IT.“
Das Angebot ist breit gefächert. Neben dem Klassiker Betriebswirtschaftslehre (BWL) gibt es die Studiengänge Logistikmanagement und Wirtschaftspsychologie – jeweils als Bachelor – sowie die Masterstudiengänge International Logistics Management und Management Mittelständischer Unternehmen. Wer sich für ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der TH OWL entscheidet, ist also bestens aufgehoben und in guter Gesellschaft: „Wir sind mit rund 700 Studierenden der zweitgrößte Fachbereich unserer Hochschule. Um die Lehre kümmern sich 17 Professorinnen und Professoren sowie ein Sprachlehrer. Unser größter Studiengang ist BWL“, erläutert von Blanckenburg.
„Zudem forschen wir viel, sorgen dafür, dass die Lehre stets aktuell bleibt und bilden auch Doktorandinnen und Doktoranden aus“, ergänzt Prodekan Professor Dr. Daniel Nordhoff, der als Steuerexperte im Fachbereich die Finanzen verantwortet. Aktualität in der Ausbildung allein genügt nicht. Das Lehrangebot der TH OWL punktet mit seinem Praxisbezug. „Bei uns gewinnen Studierende einen Eindruck davon, wie Wirtschaft tatsächlich funktioniert“, betont Professor Dr. Jens Kümmel, als Studiendekan für Themen rund um die Lehre verantwortlich.
Nordhoff fügt hinzu: „BWL studieren kann man auch online. Doch wir vermitteln unseren Studierenden, wie sich Wirtschaft in mittelständischen Produktionsunternehmen tatsächlich darstellt. Auf dem Campus gibt es zudem mehrere Berührungspunkte zur sogenannten Smart Economy, insbesondere hinsichtlich der digitalen Transformation und Nachhaltigkeit internationaler betrieblicher Wertschöpfungsprozesse sowie deren Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen von und Anforderungen an Mitarbeitende.“
Von Blanckenburg setzt hinzu: „Die mittelständischen Unternehmen befinden sich in einem großen Transformationsprozess, das können wir hier zeigen. Wir verstehen uns als Fachbereich, der mitten in dieser Transformation steht. Wir bereiten junge Menschen darauf vor, solche aktuellen Herausforderungen in den Unternehmen zu meistern, Probleme zu erkennen und zu lösen – nicht in der Theorie, sondern in der Praxis. Wir machen die Nachwuchsfach- und -führungskräfte fit für die Zukunft.“
Ehrensache, dass der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der TH OWL mit produzierenden Unternehmen in der Region in engem Kontakt und regem Austausch steht. Schließlich stellt sich vor dem Hintergrund tiefgreifender Veränderungen die Frage, wie die Arbeit von morgen aussieht. „Wir denken weiter und setzen Impulse, das machen viele andere eben nicht“, unterstreichen von Blanckenburg und Nordhoff unisono. Ein anderer Erfolgsfaktor der „Wiwis“ am Campus in Lemgo ist, dass die drei Fachrichtungen BWL, Logistik und Wirtschaftspsychologie sich perfekt ergänzen, als ideale Kombination gesehen und eben nicht losgelöst voneinander betrachtet werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt, der für das Studium (nicht nur) der Wirtschaftswissenschaften an der TH OWL spricht, sind die exzellenten Studienbedingungen. „Unsere Studierenden arbeiten in kleinen Gruppen von etwa 30 bis 35 Personen direkt mit ihren Profs zusammen“, betont von Blanckenburg. Das Studium fühle sich im positiven Sinne „familiär“ an. Diesen Effekt hätten die Studierenden gerade in der Coronaphase sehr zu schätzen gewusst.
Weitere Pluspunkte, die für das Studium an der Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe sprechen, sind neben besten Beziehungen zur heimischen Wirtschaft die anwendungsnahen Bildungsangebote. Vom Transfer von Methoden und Know-how profitieren Studierende und Unternehmen gleichermaßen. Zudem gibt es Lehrformate, in denen Studierende praktische Fragestellungen als Aufgabe bekommen, um echte Lösungen für Unternehmen zu entwickeln.
„Als Fachbereich sind wir dem Promotionskolleg stark verbunden“, berichtet Kümmel. „Wer möchte, kann bei uns die volle akademische Karriere durchlaufen vom Bachelor über den Master bis hin zum Doktortitel.“ Und auch bei den Studienmodellen tut sich etwas: Duale beziehungsweise kooperative BA- und MA-Studiengänge sind in Planung, zudem laufen Überlegungen, weitere attraktive Studiengänge zu entwickeln. „Studieren ist bei uns übrigens nicht nur in Vollzeit, sondern auch in Teilzeit möglich, das dauert dann zwar länger, geht dafür aber berufsbegleitend in Absprache mit dem Arbeitgeber.“
Rückblick: Bereits bei Gründung der damaligen „Fachhochschule Lippe“ 1971 wurde auch der Studiengang Wirtschaft am Standort Detmold eingeführt, um der regionalen Wirtschaft akademisch ausgebildete Nachwuchskräfte mit wirtschaftswissenschaftlicher Kompetenz bieten zu können. Diverse Faktoren führten jedoch dazu, dass dieser Studiengang bis Mitte der 1980er Jahre aufgegeben werden musste und erst zum Wintersemester 2002/2003 auf dem Campus in Lemgo erneut etabliert werden konnte – zunächst im damaligen Fachbereich „Produktion und Wirtschaft“.
Schwerpunktrichtungen waren seinerzeit Produktionswirtschaft sowie Marketing und Vertrieb. Aufgrund hoher Studierendenzahlen und der damit übernommenen Verantwortung in der Hochschule wurden bereits 2013 erste Ansätze und Ideen zu mehr Eigenständigkeit der Wirtschaftswissenschaften diskutiert und in der Folge auch umgesetzt.
Pressemeldung: TH OWL