Carmen (Ye-Won Kim) imponiert Don José (Taesung Lee), rechts im Bild: Micaëla (Boyoung Lee) © HfM Detmold/Plettenberg

„La Tragédie de Carmen“ – Thomas Mittmann bringt Kurzfassung des bekannten Opernklassikers auf die Bühne.

 

Carmen verkürzen. Kann das gut gehen bei einer Oper, die zu den beliebtesten und meistgespielten Werken weltweit zählt? Die Antwort gaben die Regisseure Peter Brook und Jean-Paul Carriére. Sie haben mit der Musik von Marius Constant, der die ursprüngliche Musik von Georges Bizet aufgreift, das Bühnenwerk als Kammerfassung adaptiert: „La Tragédie de Carmen“ reduziert die opulente Handlung auf den Grundkonflikt: Das tragische Schicksal Carmens, die konsequent ihren Weg bis zum Tod verfolgt. Und genau diesen wollen Thomas Mittmann und die Studierenden der Opernschule am 27. und 28.01. im Rahmen der Winterproduktion nachstellen.

Doch sucht man Massenszenen, Chor, und Torreromarsch vergeblich. Und das Werk beginnt auch nicht mit der berühmten Ouvertüre ein, sondern mit einem Bratschensolo, das die Melodie aus Carmens Kartenarie verwendet. Die Mitglieder des Detmolder Kammerorchesters unter der Leitung von Alexander Hannemann setzen die Musik wirkungsvoll in Szene. Freuen darf sich das Publikum zwar über einige bekannte Arien aus der ursprünglichen Vorlage Bizets, doch von Spanien-Folklore und südländischem Temperament keine Spur.

Die Handlung bleibt vertraut: Micaëla (Boyoung Lee, alt.: Christin Stanowsky), sucht die in Sevilla nach Don José (Taesung Lee). Carmen (Ye-Won Kim, alt.: Yezitong Fang) kommt ins Spiel und imponiert diesem mit ihrer berühmten Habanera-Arie. Es kommt zum Streit zwischen den beiden Frauen. Zuniga (Constantin Stöckle) ist Don Josés Vorgesetzter und befiehlt diesem, Carmen ins Gefängnis zu bringen. Doch er lässt sie gehen und wird von Zuniga eingesperrt und degradiert. Auch der Stierkämpfer Escamillo (Dayu Feng, alt.: Euichan Yeong) zeigt Interesse an Carmen. Das Beziehungsspiel nimmt seinen Lauf und das tragische Ende von Carmen, die hin und hergerissen ist, zwischen der Zuneigung ihrer Verehrer, ist nicht mehr aufzuhalten.

Die Vorstellungen beginnen beide um 19.30 Uhr im Detmolder Sommertheater. Tickets sind in Höhe von 8 Euro im Vorverkauf und an der Abendkasse des Sommertheaters erhältlich. Schüler und Studierende haben freien Eintritt.

 

Pressemeldung: HfM