Elisabeth Leonskaja. Foto: Marco Borggreve

Elisabeth Leonskaja eröffnet am 10. Oktober die diesjährige Meisterkonzerte-Saison.

 

Seit Jahrzehnten gehört Elisabeth Leonskaja zu den gefeierten großen Pianistinnen unserer Zeit. Noch vor kurzem wurde die inzwischen 77-Jährige mit dem OPUS KLASSIK als Instrumentalistin des Jahres ausgezeichnet und erhielt den International Classical Music Award für ihr Lebenswerk.

 

Die in Tiflis geborene und am Moskauer Konservatorium ausgebildete Ausnahmekünstlerin machte bereits während ihrer Studienzeit als Preisträgerin bedeutender Wettbewerbe auf sich aufmerksam und wurde später durch ihre langjährige Duo-Partnerschaft mit Swjatoslaw Richter musikalisch geprägt. In den 1970er-Jahren verließ sie die Sowjetunion und wählte Österreich zu ihrer neuen Heimat. In Wien ansässig, gastiert sie bis heute unermüdlich in den internationalen Musikzentren – mit Klavierrezitals, als Solistin renommierter Orchester sowie als Kammermusikpartnerin der Quartette Belcea, Borodin und Jerusalem.

 

Schon 2018 war Elisabeth Leonskaja in Detmold zu hören und beeindruckte in einem fulminanten Meisterkonzert. Am 10. Oktober kehrt sie auf die Konzerthausbühne zurück und präsentiert gleich zwei Schwergewichte der Klavierliteratur: die „Gasteiner“ Sonate von Franz Schubert und die Sonate Op. 5 von Johannes Brahms.

 

Das Werk Franz Schuberts nimmt eine zentrale Position im Schaffen von Elisabeth Leonskaja ein. Ihre 2016 bzw. 2021 erschienene Gesamteinspielung der Klaviersonaten Franz Schuberts erfuhr euphorische Rezensionen. Die beiden in Detmold zu hörenden Werke gehören seit Jahrzehnten zu Elisabeth Leonskajas „Leib- und Magenstücken“. Schuberts während eines Sommeraufenthalts in Steyr und Bad Gastein 1825 entstandene D-Dur-Sonate nimmt den Hörer mit auf eine Reise vom zupackend-virtuosen Kopfsatz hin zu immer größerer Verinnerlichung. Das wienerische Element kommt nicht zu kurz, und der Schlusssatz verweist gar schon auf Gustav Mahler.

 

Die berühmte dritte (und bereits letzte) Klaviersonate des erst zwanzigjährigen Brahms stellt einen Höhepunkt seines Frühwerks dar; ihre Entstehung fällt in die Zeit erster Freundschaft zu Robert und Clara Schumann. Ihre ohne weiteres monumental zu nennende fünfsätzige Anlage zeigt Ehrgeiz und frühe Meisterschaft ihres Schöpfers. Besondere Geschlossenheit erreicht Brahms durch den Kunstgriff, den vierten Satz („Rückblick“) thematisch auf den zweiten, eine anrührende, unter einem Motto des zeitgenössischen Dichters Sternau stehende Liebesszene, zu beziehen, allerdings resignativ nach Moll gewendet.

 

Konzertbeginn ist um 19.30 Uhr. Eintrittskarten sind im Vorverkauf im Haus der Musik, an der Abendkasse sowie über www.ticketonline.de erhältlich. Eine Konzerteinführung findet um 18.30 Uhr mit der Musikvermittlungsstudentin Linda Wiebe im Gartensaal statt.

 

Pressemeldung: Hochschule für Musik Detmold