Romantische Motetten stehen im Fokus des nächsten Kammerchorkonzerts © Eva Maria Richter

Unter dem Titel „Ich hebe meine Augen auf“ präsentiert der Kammerchor der Hochschule für Musik Detmold unter der Leitung von Anne Kohler ein Konzert mit romantischen Motetten in der Heilig Kreuz-Kirche. Die Veranstaltung findet am Samstag, den 6.07. um 19.30 Uhr bei freiem Eintritt statt. Im Mittelpunkt des Abends stehen Werke von Anton Bruckner und Johannes Brahms, die zu den wichtigen Komponisten der deutschen Romantik zählen.

 

Die Motetten des Jubilars Anton Bruckner, der dieses Jahr seinen 200. Geburtstag feiern würde, sind markante Meilensteine der Chormusik. Seine majestätischen Werke fordern vom Chor große dynamische Bandbreite, lange Atembögen und klangliche Souveränität in extremen Lagen. Werke wie „Locus iste“ und „Os justi“ sind fester Bestandteil des Chorrepertoires. Das berühmte kleine Juwel „Locus iste“, komponiert 1869 zur Einweihung der Votivkapelle des Linzer Doms, steht neben größeren Stücken wie „Christus factus est“ oder „Os justi“, die den Sinfoniker Bruckner durchscheinen lassen.

 

Johannes Brahms, der sich in seinen Werken mit der Rechtfertigung Gottes angesichts des Bösen in der Welt auseinandersetzte, widmete sich Zeit seines Lebens der Gattung der Motette. Mit „Schaffe in mir, Gott, ein rein Herz“ steht ein frühes Werk auf dem Programm, das Kanontechniken und die traditionelle Form der Fuge vereint. „Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen“ gilt als Höhepunkt der Brahmschen Motettenkunst. Hier kombiniert der Komponist polyphone Kunstfertigkeit mit dichter atmosphärischer Ausdrucksmelodik.

 

Auch Chormusik von Albert Becker erklingt. Becker, ein bedeutender Sohn der Stadt Quedlinburg, leitete später den Königlichen Domchor von Berlin und war in Berlin Professor für Komposition. Die Stelle des Thomaskantors in Leipzig musste er auf Wunsch von Kaiser Wilhelm II., in dessen Diensten er stand, ablehnen. Marah Sophie Heinrich und Samuel Ditzinger bereichern den Abend durch Orgelwerke von Johannes Brahms. Auf dem Programm stehen das Präludium und Fuge in a-Moll sowie das Präludium und Fuge in g-Moll.

 

Pressemeldung: HfM