Der Bund fördert den Schwalenberger Verein Europäisches Laboratorium mit 8.000 Euro über das Projekt »Und seitab liegt die Stadt«. Dabei handelt es sich um eine Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des Literarischen Colloquiums Berlin und fördert bundesweit literaturbezogene Veranstaltungen für Erwachsene, Jugendliche und Kinder in Orten mit weniger als 20.000 Einwohnern.
„Ein reiches kulturelles Leben ist für die Attraktivität des ländlichen Raums von großer Bedeutung. Daher freue ich mich sehr, dass durch Vereine wie das Europäische Laboratorium wertvolle Angebote für den ländlichen Raum gemacht werden. Hier in Schwalenberg das reiche literarische Erbe aufzugreifen, ist eine tolle Idee. Die Mittel stammen aus dem Bundesprogramm »Ländliche Entwicklung« (BULE) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, für welches ich im Haushaltsausschuss zuständig bin“, freut sich der Bundestagsabgeordnete über die erfolgreiche Bewerbung des Vereins aus seinem Wahlkreis.
Brigitte Labs-Ehlert aus dem Vorstand des Vereins berichtet, was mit den Fördermitteln geschehen soll:
„Unter dem Motto „Schauplatz Landschaft. Der Landschaft zuhören – Die Landschaft zur Sprache bringen“ laden wir drei Schriftsteller ein, jeweils einen neuen Text zu erarbeiten. Schwalenberg mit seiner lippischen Umgebung, dem Teutoburger Wald und dem Weserbergland ist eine besondere und reiche Literaturlandschaft mit einer einzigartigen vielgestalteten Kulturlandschaft voller bedeutender geschichtlicher Spuren.
Da sind zunächst die bereits vorhandenen literarischen Zeugen der Schwalenberger Umgebung: Annette von Droste-Hülshoff, Peter Hille, Friedrich Spee von Langenfeld, die in Lesungen u.a. von Corinna Harfouch und Barbara Nüsse vorgestellt werden. „Schauplatz Landschaft“ – gemeint ist damit, daß eine schöne Landschaft nicht „unschuldig“ ist, sondern sich in ihr Spuren der Geschichte zeigen: Hexenverfolgung, Pranger-Bäume, Schauplatz Dreißigjähriger Krieg / Siebenjähriger Krieg, Militärbasis im Kalten Krieg. Über diese heute oft verborgenen geschichtlichen Spuren und stummen Zeitzeugen werden Schriftsteller gemeinsam mit den Bürgern, mit Schülern, mit Experten recherchieren. Nora Bossong, Marion Poschmann und Levin Westermann werden zu einem Aufenthalt hier in Schwalenberg eingeladen, aus dem dann ein Text entsteht, der später wieder zurückkommt und in Schwalenberg vorgetragen und diskutiert wird.“