Nach Weihnachten startet in Lippe die Impfung gegen das SARS-CoV-2-Virus. Eine geringe Anzahl an Impfdosen begleitet den Start. Für den Zeitraum bis zum Jahresende sind jetzt rund 3.000 Impfdosen für das Kreisgebiet angekündigt, die erste kleine Charge steht am 27. Dezember für die Impfung in Alten- und Pflegeeinrichtungen bereit. „Ich hätte mir eine größere erste Charge gewünscht und wir müssen schnell weitere Impfdosen bekommen. Jetzt sehen wir das erste Paket der Impfdosen als Chance an, um das neue System der mobilen Impfung erst einmal ans Laufen zu bekommen“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann.

 

Vorangegangen ist eine Abstimmung zwischen Kreis Lippe, der Kassenärztlichen Vereinigung und dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS). Eine Gesamtübersicht aller Einrichtungen, das heißt stationären Heime und Behinderteneinrichtungen in Lippe, wurde nach Düsseldorf geschickt, damit zentral alle Einrichtungen angeschrieben werden konnten. Parallel hat der Kreis Lippe eine Liste mit priorisierten Einrichtungen erarbeitet. In Zukunft muss die Planung zusammen mit Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe fortgeschrieben und kontinuierlich abgeglichen werden.

 

Die ärztlichen Leiter des Impfzentrums stehen dabei im intensiven Kontakt mit den Alten- und Pflegeheimen, die Heimaufsicht des Kreises Lippe steht beratend beiseite. Ziel ist es, mit den ersten Chargen gleichmäßig im Flächenkreis Lippe zu impfen und keine Gemeinden oder Städte zu bevorzugen. Die Impfeinsätze selbst werden zumeist von Hausärzten und einer ihrer Medizinischen Fachangestellten als sogenannte „mobile Teams“ durchgeführt – und zwar neben ihrer täglichen Praxisarbeit.

 

Die Aufteilung für die ersten 480 Dosen auf sechs bis acht Pflegeeinrichtungen sollte es am Sonntag, 27. Dezember, losgehen. Nun wurde die Zahl nach unten korrigiert, und es stehen allen NRW-Kreisen vorerst 180 Impfdosen zur Verfügung. Bis zum Jahresende sollen zwei weitere größere Chargen folgen, sodass in der Summe rund 3.000 Impfdosen Lippe erreichen. Aktuell zeigt sich, dass mehr Vorlauf für die Einrichtungen notwendig ist, um beispielsweise die Einverständniserklärung der Bewohner mit Betreuern und Angehörigen abzustimmen. Hierfür benötigen die Leitungskräfte in den Heimen mehr Zeit.

 

Gleichzeitig muss der Personaleinsatz der Medizinischen Fachkräfte für die Impfung kurzfristig geplant werden, wenn Lieferungen des Impfstoffs angekündigt werden. Dabei sollen in den Einrichtungen gemäß der bundesweiten Vorgaben Bewohner und Betreute sowie auch Mitarbeitende in der ersten Priorität geimpft werden. Die Impfstrategie gibt beide Gruppen parallel vor und umso mehr Impfdosen zur Verfügung stehen, umso besser können sowohl Personen, die in den Heimen leben, als auch Mitarbeitende zeitgleich geimpft werden.

 

„Für die erste Charge sind wir gut aufgestellt und wollen die Impfabläufe in einem Anschreiben an alle lippischen Einrichtungen verdeutlichen. In der Kürze der Zeit sind teilweise keine finalen Meldungen möglich gewesen, wie viele Bewohner und Mitarbeitende geimpft werden wollen und können. Der Startschuss wird unmittelbar nach Weihnachten trotzdem erfolgen“, stellt Dr. Hans Christian Körner, Leiter der Bezirksstelle der KVWL, das weitere Vorgehen für mobile Impfungen im Jahr 2021 klar.