Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Lippe:

„Das Corona-Virus ist das derzeit alles bestimmende Thema: Die Auswirkungen der Pandemie betreffen alle Lebensbereiche und werden auch auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt massive Spuren hinterlassen“, so Heinz Thiele, Leiter der Agentur für Arbeit Detmold. „Nicht alle Branchen und Betriebe sind in der gegenwärtigen Krise gleichermaßen von Betriebseinschränkungen betroffen. Die Energie- und Wasserversorgung wird beispielsweise kaum betroffen sein, der Einzelhandel wiederum zu einem bestimmten Teil. Die Auswirkungen bei Beherbergung und Gastronomie sind dagegen deutlich ausgeprägt, um nur einige Beispiele zu nennen.“

 

Nicht alle Betriebe werden Kurzarbeit einführen, aber die Nachfragen und Anzeigen für Kurzarbeitergeld (KUG) sind seit Mitte März extrem in die Höhe gegangen. „Darauf haben wir uns als Arbeitsagentur kurzfristig eingestellt, und arbeiten mit mehr Personal im Schichtdienst insbesondere an der Bewilligung aller Anträge auf Geldleistungen und an der telefonischen Erreichbarkeit“, betont Thiele. „Sie können uns alle unterstützen, indem Sie die e-Services (www.arbeitsagentur.de/eService) der Arbeitsagentur nutzen. Alle Geldleistungen, sei es das Arbeitslosengeld oder KUG werden sicher bearbeitet und ausgezahlt.“

 

Telefonisch erreichen Kundinnen und Kunden die Arbeitsagentur von Montag bis Freitag von 08:00 – 18:00 Uhr unter der Arbeitnehmer-Hotline 0800 4 5555 00 (gebührenfrei). Arbeitgeber erreichen den Arbeitgeber-Service wie gewohnt unter der Arbeitgeber-Hotline 0800 4 5555 20. Die zusätzliche Service-Rufnummer der Detmolder Arbeitsagentur lautet 0 52 31/ 61 05 00. Der aktuelle Arbeitsmarktbericht März bildet den Arbeits- und Ausbildungsmarkt wider, wie er sich bis Mitte des Monats dargestellt hat. Agenturchef Thiele bilanziert: „Diese März-Zahlen scheinen angesichts der sich unmittelbar danach entwickelten Krise kaum noch eine Aussagefähigkeit zu haben. Doch eine Botschaft erscheint mir wichtig: Die Zahlen vor Ausbruch der Pandemie zeigen, dass unsere regionale Wirtschaft robust war. Unter der Voraussetzung, dass die Krise nicht zu lange dauert – was heute freilich nicht absehbar ist – lässt sich hieran hoffentlich anknüpfen.“

 

Arbeitslosigkeit:

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Lippe im März 2020 gesunken. Insgesamt waren 10.811 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 259 Personen oder 2,3 Prozent weniger. Im Vergleich zum März 2020 des Vorjahres sinkt die Zahl der Arbeitslosen um 204 Personen bzw. 1,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im März 5,8 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 6,0 Prozent (minus 0,2 Prozentpunkte).

 

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III:

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 3.591 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat verringert um 210 Personen bzw. 5,5 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 435 Personen oder 13,8 Prozent.

 

Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II:

In der Grundsicherung sind 49 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 639 weniger als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies minus 0,7 Prozent zum Vormonat bzw. minus 8,1 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt sind es 7.220 Personen und damit 66,8 Prozent aller Arbeitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.

 

Jugendarbeitslosigkeit:

1.176 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Kreis Lippe unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 47 mehr und im gleichen Monat des Vorjahres 76 mehr arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf minus 3,8 Prozent zum vorherigen Monat bzw. minus 6,1 Prozent im Vorjahresvergleich.

 

Arbeitslose ab 50 Jahre:

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat gesunken (minus 61 Personen oder 1,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 104 Arbeitslose mehr (3,1 Prozent). Insgesamt sind 3.495 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Lippe betroffen.

 

Langzeitarbeitslose:

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Lippe im Berichtsmonat gesunken. 4.365 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 92,7 Prozent (4.045 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 19 Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 303 Personen.

 

Stellenangebot:

Unternehmen aus dem Kreis haben in diesem Monat 558 Stellen gemeldet (-86 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 2.441 offene Stellen, 49 mehr als im Vormonat und 30 weniger als im Vorjahresmonat.

 

Ausbildungsmarkt:

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober vergangenen Jahres meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Detmold 2.696 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, das waren 2,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zugleich gab es 1.796 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Minus von 5,4 Prozent. Ende März waren 1.358 Bewerber noch unversorgt und 987 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es weniger unversorgte Bewerber für Berufsausbildungsstellen (minus 3,6 Prozent), die Zahl der unbesetzten Berufsausbildungsstellen war größer (plus 0,5 Prozent).

 

DER ARBEITSMARKT IN OSTWESTFALEN-LIPPE:

Im März ist die Zahl der Arbeitslosen in Ostwestfalen-Lippe gesunken. So sank in unserer Region die Zahl der Menschen ohne Arbeit im Vergleich zum Februar 2020 um 1,6 Prozent auf 61.481 Personen. Das sind insgesamt 980 Arbeitslose weniger. Im März 2019 waren noch 5,3 Prozent oder 3.081 Menschen weniger ohne Arbeit registriert. Damit gibt es im Jahresvergleich einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat betrifft alle Personengruppen, mit Ausnahme der Langzeitarbeitslosen.

 

Die Zahl der offenen Stellen, die von den Jobcentern und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden konnten, lag auch im März auf einem sinkenden Niveau. Der Bestand lag mit 19.073 freien Stellen um 1.999 Stellen niedriger, als noch vor einem Jahr. Gleichzeitig sank die Zahl der von den Arbeitgebern in der Region gemeldeten neuen Stellen im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 618 Stellen. Die günstigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Agenturbezirk Paderborn (4,9 Prozent), gefolgt von den Bezirken Herford (5,3 Prozent), Bielefeld (5,7 Prozent) und Detmold (5,8 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,4 Prozent.