Mit erstmals zwei Siegen in Folge im Rücken und bestmöglich regeneriert geht es für den TBV Lemgo Lippe schon am Sonntag (Anwurf 16 Uhr, live auf Sky Sport 6 HD) bei den Eulen Ludwigshafen um die nächsten Punkte. Für den kommenden Gastgeber kam es zum Auftakt der Englischen Woche gleich knüppeldick: Die Mannschaft des zum Saisonende scheidenden Benjamin Matschke (nach Wetzlar) verlor nicht nur das kurpfälzisch-vorderpfälzische Derby gegen die Rhein-Neckar Löwen etwas unglücklich mit 27:31 (15:15), sondern im Laufe des Spiels gleich drei weitere Akteure.

 

Spielmacher Dominik Mappes musste bereits in der 8. Minute vom Feld, Rechtsaußen Alexander Falk sowie Keeper Goran Skof, der die TBV-Angreifer noch im Hinspiel einige Male verzweifeln ließ, erwischte es jeweils in den Schlussminuten. Ob das Trio schon am Sonntag wieder mitwirken kann, scheint zum jetzigen Zeitpunkt zumindest mehr als fraglich. Kurzfristig hatten die Vorderpfälzer bereits auf Torhüter Martin Tomowski und Ex-Lemgoer Azat Valiullin verzichten müssen.

 

Trotz personeller Unwägbarkeiten beim Gegner wissen die Lipper um die große Gefahr, die in der diesmal akustisch eher köchelnden „Eberthölle“ auf sie lauert. Der Tabellen-17. hat nach wie vor die Chance, die sich am rettenden Ufer befindlichen Gallier aus Balingen mit ins offene Meer zu reißen. Nur zwei Punkte trennen beide Teams. Dass die Pfälzer, bei denen Rückraumshooter Hendrik Wagner mit 65 Toren bester Schütze ist, über ausreichend Ausdauer und Willenskraft verfügen, davon zeugt ein kurzer Blick in die Historie: Zweimal sicherten sie sich den Klassenerhalt am letzten Spieltag, zuletzt in der Saison 2018/19.

 

„Wir haben ein schweres Auswärtsspiel vor der Brust. Die Eulen haben es gerade in den letzten Spielen immer wieder geschafft, auch Spiele gegen Top-Vereine sehr eng zu halten“, weiß Kehrmann. Drei Punkte hat der kommende Gastgeber bislang im Jahr 2021 gesammelt. Einen Sieg gab es beim TVB im Schwabenländle, ein Remis beim jüngsten Heimauftritt gegen Wetzlar. Dass man ausgerechnet zuhause gegen Liganeuling Essen Punkte liegen ließ, war ein Schlag ins Kontor. Erst einen Heimsieg haben die Eulen bislang verbuchen können – am 10. Spieltag durch ein 30:24 gegen GWD Minden.

 

Um nicht in ostwestfälische Fußstapfen zu treten, muss der TBV laut Kehrmann im Vergleich zum Leipzig-Spiel ein paar Dinge verändern. In der Pfalz werde teils sehr kompakt, teils sehr offensiv verteidigt, um einfache Tore zu erzwingen. Im Positionsangriff der Eulen sei defensiv volle Konzentration gefordert, denn dann seien die Eulen um Christian Klimek und Gunnar Dietrich äußerst beharrlich: „Sie versuchen, wenig Fehler zu machen und mit sehr viel Geduld letztendlich Chancen zu kreieren.“ Was es auf der Gegenseite also braucht, um selbst ins Tempospiel zu kommen: Deckung bis zum Ende, „nicht nach 30 Sekunden abschalten“, mahnt Lemgos Coach.

 

Der TBV hat am Wochenende gleich zwei Siegesserien zu verteidigen. Die jüngste Erfolgssträhne in der Liga und die bisherige Bilanz gegen das Matschke-Team: Aus den wettbewerbsübergreifend letzten vier Duellen gingen die Lipper als Sieger hervor. Ihr jüngster Aufenthalt am Rhein war das letzte Auswärtsspiel des TBV vor stattlicher Kulisse, damals verfolgten 2350 Zuschauer den 36:29-Erfolg. Geleitet wird die Partie von den Schiedsrichtern Jannik Otto und Raphael Piper. Bezahlsender Sky stimmt ab 15.25 Uhr auf Sky Sport 2 HD auf die vier Sonntagspartien ein. Ab 15.55 Uhr geht das Einzelspiel auf Sky Sport 6 HD auf Sendung.