Austausch zur aktuellen Situation der Schausteller und Absage des Wilbaser Markt: (v.l.) Rainer Grabbe (Kreiskämmerer und allgemeiner Vertreter des Landrats), Antonio Noack (Vorsitzender des Lippischen Schaustellerverbandes) und Eduard Pauls (Markmeister Wilbaser Markt). Foto: Kreis Lippe.

Jetzt ist klar: Bis zum 31. Oktober 2020 fallen große Festveranstaltungen in NRW aufgrund der Corona-Pandemie aus. Dadurch wird auch der 590. Wilbaser Markt erst 2021 stattfinden können. Lange hatten die Schausteller, Marktbeschicker, Freunde des Wilbaser Markts und der Kreis Lippe als Veranstalter auf Informationen gewartet, ob Großveranstaltungen nach dem 31. August wieder möglich sind. Jetzt wurde die Coronaschutzverordnung überarbeitet und das Verbot für Großveranstaltungen von Ende August bis Ende Oktober verlängert. Der Kreis Lippe wird den guten Dialog mit Vertretern der Schausteller fortsetzen und informiert zudem alle Marktbeschicker auch über wirtschaftliche Hilfsangebote.

 

„Seit Wochen schlagen zwei Herzen in unserer Brust. Das Gesundheitsamt und der Bevölkerungsschutz organisieren präventive Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus und verfolgen intensiv das Infektionsgeschehen in Lippe. Parallel lief die Planung für Wilbasen, ein Fest mit mehreren 10.000 Besuchern, weiter. Uns war wichtig im Gespräch mit den Schaustellern zu bleiben, Alternativen und Anpassungen in der Veranstaltungsorganisation zu beleuchten. Denn eine Absage der Blomberger Traditionsveranstaltung ist nicht nur sehr schade für die Besucher aus der Region, sondern hat wirtschaftliche Konsequenzen für die Schausteller. Die Coronaschutzverordnung lässt jetzt keinen Spielraum mehr zu, Wilbasen im September zu veranstalten“, erklärt Rainer Grabbe, Kreiskämmerer und allgemeiner Vertreter des Landrats.

 

Die Marktorganisation hat die weiteren Vorbereitungen gestoppt und wird mit den zugelassenen Schaustellern die Abwicklung der bisherigen Veranstaltungsplanung klären. Denn teilweise wurden bereits Gebühren an den Kreis gezahlt, die nun zurückgezahlt werden. Die Marktbeschicker arbeiten überwiegend als selbständige Unternehmer und für diese gibt es verschiedene Möglichkeiten für wirtschaftliche Hilfsangebote. „Wir werden informieren und bei Bedarf beraten. Den Schaustellern stellen wir die Programme vor und geben Kontaktdaten zu den Ansprechpartnern in der Kreiswirtschaftsförderung weiter, sollten sich Fragen zu den Hilfsangeboten ergeben“, sagt Rainer Grabbe. In Dortmund findet beispielsweise ein „POP UP“-Freizeitpark statt. Diese Alternative kann auf dem Wilbasen-Gelände nicht realisiert werden.

 

„Wir haben es befürchtet und der Kreis kann auch nichts machen. Wilbasen eignet sich auch nicht als Ort für alternative Angebote. Zudem ist zweifelhaft, ob diese von den Gästen angenommen würden, die Erfahrungen mit temporären Alternativangeboten sind nicht so gut“, äußert sich Antonio Noack, Vorsitzender des Lippischen Schaustellerverbandes. „Wir haben dieses Jahr noch kein Geld verdient, die Untätigkeit setzt uns zu. Wir wollen arbeiten und hoffen, dass baldige Lockerungen zugelassen werden können“, so Noack abschließend. Der Lippische Schaustellerverband vertritt 35 Unternehmen oder Familien mit über 1.000 Menschen, die davon betroffen sind.