Im Januar steigt die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Lippe, der mit dem Agenturbezirk Detmold identisch ist, erstmals seit Juli 2022 über die 10.000-er Marke. „Da der Anstieg von 379 Personen zum Dezember 2023 fast ausschließlich im SGB III, also dem Arbeitslosengeld I, zu verzeichnen ist, spiegelt dies die saisonal-typischen Schwankungen am Arbeitsmarkt in der kalten Jahreszeit wider“, erklärt Rainer Radler, Leiter der Agentur für Arbeit Detmold.
„Da wir keinen Einfluss auf die Witterungsbedingungen und somit auf die saisonalen Schwankungen haben, können wir nur im Rahmen der konjunkturellen Bedingungen, die gesamtwirtschaftlich derzeit eher verhalten sind, gestalten: über Beratung, Vermittlung aller Personengruppen und über Fördermöglichkeiten.“ Arbeitnehmenden sowie Unternehmen steht die Arbeitsagentur mit ihren Beratungs- und Förderangeboten zur Seite. Alle Informationen hierzu sind auf www.arbeitsagentur.de/detmold abrufbar.
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Lippe steigt im Januar 2024. Insgesamt waren 10.072 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 340 Personen mehr (plus 3,5 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 130 Personen (plus 1,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Januar 5,4 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich ebenso auf 5,4 Prozent.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 3.782 Personen gemeldet. Dies sind 379 Personen mehr als vor einem Monat (plus 11,1 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 434 Personen (plus 13,0 Prozent).
Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 39 Arbeitslose weniger als im Vormonat (minus 0,6 Prozent) und 304 weniger als im Vorjahr (minus 4,6 Prozent). Insgesamt zählen 6.290 Personen und damit 62,5 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.
Jugendarbeitslosigkeit
1.042 Arbeitslose sind im Januar 2024 im Kreis Lippe unter 25 Jahre alt. Dies sind 30 Personen mehr als im Vormonat (plus 3,0 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 15 junge Menschen mehr arbeitslos (plus 1,5 Prozent).
Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre steigt zum Vormonat um 217 Personen (plus 6,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 259 Arbeitslose mehr (plus 7,8 Prozent). Insgesamt sind 3.559 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Lippe arbeitslos.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Lippe steigt um 69 Personen (plus 1,6 Prozent). 4.393 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 92,4 Prozent (4.058 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 155 Personen (plus 3,7 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung im Kreis Lippe steigt im Januar 2024. Insgesamt sind 17.135 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 303 Personen mehr (plus 1,8 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 574 Personen (plus 3,5 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.
Stellenangebot
Die Arbeitgeber aus dem Kreis Lippe haben in diesem Monat 431 Stellen gemeldet und damit 52 mehr als im Vormonat (plus 13,7 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 118 Stellen (plus 37,7 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 2.338 offene Stellen, 106 weniger als vor einem Monat (minus 4,3 Prozent) und 545 weniger als vor einem Jahr (minus 18,9 Prozent).
DER ARBEITSMARKT IN OSTWESTFALEN-LIPPE
Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im Januar gestiegen. Aktuell sind 69.877 Personen arbeitslos gemeldet, das ist ein Anstieg zum Vormonat um 3.330 Menschen oder plus 5,0 Prozent. Im Vergleich zum Januar 2023 liegt die Arbeitslosigkeit um 5.792 Menschen oder 9,0 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen fallen im aktuellen Monat mit 13.419 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1.467 höher aus.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Januar 2024 zum Vormonat gestiegen (plus 582; plus 2,2 Prozent). Im aktuellen Berichtsmonat sind 26.793 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 9,0 Prozent mehr als im Januar 2023. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen beträgt aktuell 38,3 Prozent (2023: 38,4 Prozent, 2022: 44,7 Prozent, 2021: 39,3 Prozent, 2020: 34,4 Prozent, 2019: 37,0 Prozent jeweils Januar).
Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, geht weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 20.422 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand 3.931 Stellen oder 16,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Januar 2024 wurden 2.651 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt der Stellenzugang damit 79 Stellen oder 2,9 Prozent niedriger.
Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Höxter (5,0 Prozent) und Kreis Gütersloh (5,0 Prozent), gefolgt vom Kreis Lippe (5,4 Prozent), Kreis Paderborn (5,6 Prozent), Kreis Herford (6,1 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (6,3 Prozent) und der Stadt Bielefeld (8,7 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 6,1 Prozent (Vormonat 5,8 Prozent, Vorjahr 5,6 Prozent).
Pressemeldung: Agentur für Arbeit Detmold