Der Kreis Lippe macht Familien und Schulen vielfältige Angebote für den psychologisch-pädagogischer Umgang mit dem Krieg in der Ukraine. Was kann Kindern und Jugendlichen Sicherheit geben, wie darüber reden, was ist hilfreich? Wie bereiten Schulgemeinschaften diese Situation auf?

 

Die Regionale Schulpsychologische Beratung Lippe und die Familienberatung des Kreises unterstützen Schulen und Familien im Umgang mit dem aus dem Krieg in der Ukraine resultierenden Belastungen. Dafür haben die Beratungsstellen pädagogische und psychologische Informationen online zusammen gestellt. So finden Familien, Lehrkräfte und andere pädagogische Fachkräfte eine übersichtliche Informationsseite. Sie bietet für Kinder und Jugendliche Tipps zum Umgang mit dem Thema Krieg in der Familie und in der Schule.

 

Zudem sammelt die Onlineübersicht verfügbare Materialien für den Unterricht oder eine Übersicht von Unterstützungsangeboten. Die Onlineübersicht ist mit der technischen Lösung eines „Padlets“ zusammengestellt und über die Homepages der Schulpsychologie www.schulpsychologie-lippe.de und Familienberatung www.familienberatung-lippe.de verlinkt. Auch auf der Webseite der Kreisverwaltung ist unter www.kreis-lippe.de/hilfe-fuer-ukraine die Linksammlung zum Thema psychologisch-pädagogischer Umgang mit dem Krieg in der Ukraine abrufbar.

 

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstellen stehen auch telefonisch für kurzfristige persönliche Beratungen zur Verfügung. Die zentrale Anmeldung für alle Standorte ist die Telefonnummer 05231 / 62-1621 sowie per familienberatung@kreis-lippe.de oder schulpsychologie@kreis-lippe.de. In der kommenden Woche sind zudem Online-Veranstaltungen sowohl für Eltern als auch für Lehrkräfte, Schulleitungen und Schulsozialarbeit geplant. Aktuelle Informationen dazu sind auf den Webseiten der Schulpsychologie und Familienberatung veröffentlicht.

 

„Kinder und Jugendliche brauchen Sicherheit in dieser verunsichernden Situation, dazu gehört auch, Ihnen die Situation in kindgerechten Worten zu erklären. Wir müssen alle darauf achten, was für Kinderohren nicht geeignet ist – zum Beispiel beim spontanen Gespräch mit Bekannten oder am Telefon. Und Kinder brauchen soweit möglich alltägliche Abläufe, um sich zu stabilisieren. Dann ist vieles dafür getan, dass es ihnen gut gehen kann. Wenn sich längerfristig zum Beispiel Ängste, Verhaltensauffälligkeiten oder Aggressionen zeigen können sich Eltern und Schulen an die lippischen Beratungsstellen wenden“, erklärt Irmgard Weishaupt, Psychologische Psychotherapeutin und Leiterin Fachgebiet Beratung Kreis Lippe.

 

Denn der Krieg in der Ukraine erschüttert die Menschen weit über die Grenzen Europas hinaus. Die Meldungen über den Ausbruch eines Krieges in Europa beschäftigten nicht nur die Erwachsenen, sondern auch Kinder und Jugendliche. Die Bilder und Berichte von den Kriegsgeschehnissen können für Kinder und Jugendliche sehr belastend sein. Sie können bei Kindern und Jugendlichen zu Gefühlen von Unsicherheit, Betroffenheit, Ohnmacht, Wut und Angst führen. Eventuell auch zu einer starken Identifikation und vermehrten Konflikten mit Andersdenkenden.

 

Der Ausbruch eines Krieges in Europa wirft viele Fragen auf. Wie konnte es zu diesem Krieg ganz in unserer Nähe kommen? Was hat dieser Krieg mit mir und meinem Leben zu tun? Wie geht es den Familien in der Ukraine gerade? Wie kann ich helfen? Es ist wichtig, die Kinder und Jugendlichen nicht mit ihren Eindrücken und offenen Fragen alleine zu lassen. In dieser uns alle mehr oder weniger „verstörenden“ Zeit ist es wichtig, Familien und Schulen in der Bewältigung ihrer Aufgabe zur Seite zu stehen.