Stellten das LippeHäuserWiki vor: Nils Lienenlüke, Roland Linde, Dr. Heinrich Stiewe, Dr. Bärbel Sunderbrink, Dr. Joachim Kleinmanns und Dr. A. Heinrike Heil (Foto: Elbrächter-Stiftung, Frank Budde)

Das LippeHäuserWiki ist eine Online-Plattform zum Mitmachen. Langfristig sollen hier alle historischen Hausstätten in Lippe erfasst werden mit Grunddaten zu Geschichte, Gebäuden und Bewohner*innen. Nun konnten die Initiatoren einen wichtigen Meilenstein feiern: Alle historischen Hausstätten der Detmolder Altstadt sind bereits erfasst worden, erklärte Roland Linde im Namen des Projektträgers, des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für Lippe (NHV), bei einem Pressetermin in der Alten Schule am Wall. Sichtlich stolz war er, dass dieses Ziel schon nach sechs Monaten erreicht ist, denn das digitale Häuserbuch für ganz Lippe ist erst im Mai freigeschaltet worden.

 

Dr. Bärbel Sunderbrink vom Stadtarchiv Detmold sieht damit ein Vermächtnis der 2008 verstorbenen Archivarin Dr. Ingeborg Kittel erfüllt, die mit der Arbeit an einem Detmolder Häuserbuch begonnen hatte, es durch ihren frühen Tod jedoch nicht vollenden konnte. Ihre Vorarbeiten wurden Dank der Mitarbeit von Nils Lienenlüke, Geschichtsstudent und Praktikant am Stadtarchiv, vollständig in das Wiki übernommen. Dr. Joachim Kleinmanns, Detmolder Bauhistoriker und Leiter der Fachstelle Baugestaltung und Denkmalpflege im Lippischen Heimatbund, ergänzte die meisten Artikel mit Informationen zu den Gebäuden und mit Fotografien. Darunter finden sich auch zahlreiche historische Aufnahmen aus dem Stadtarchiv und der Lippischen Landesbibliothek. Dr. Heinrich Stiewe wies auf das Anfang des Jahres erschienene Buch über die Detmolder Bürgerhäuser von Dr. Michael Sprenger hin, aus dem wertvolle Inhalte das HäuserWiki bereichern.

 

Nicht nur aus dem Stadtbild vertraute Baudenkmäler, sondern auch längst unter Asphalt oder Neubauten verschwundene Geschichtszeugnisse werden hier wieder zum Leben erweckt, wie an zahlreichen Beispielen demonstriert wurde. Dr. A. Heinrike Heil von der Elbrächter-Stiftung zeigte sich begeistert vom Fortschritt des Projektes. Sie freut sich, dass die Zuwendung an ein lippisches Projekt fließt. Wie überzeugt sie, Hannelore Ritter und Frank Budde aus dem Stiftungsvorstand von dem Projektantrag waren, werde schon darin deutlich, dass die bewilligte Summe von rund 36.000 Euro die bisher höchste Einzelförderung der Stiftung sei. Diese Anschubfinanzierung für die ersten drei Jahre ergänzt der Lippische Heimatbund mit 9.000 Euro.

 

Frank Budde betonte die große Bedeutung des Projektes, da nur das, was wir kennen, auch geschätzt und geschützt werden könne. Eine Besonderheit Lippes sei, stellte Bärbel Sunderbrink fest, dass es hier eine ungewöhnlich gute Kooperation, frei von Konkurrenzdenken, gäbe. Dass dem so ist, macht allein schon die lange Liste der Kooperationspartner auf der Internetseite deutlich. Und es zeigt sich auch in den zahlreichen Verlinkungen, etwa zu Einträgen im LippeLex.de oder dem Gedenkbuch-Detmold.de, zu Digitalisaten in der Landesbibliothek oder in dem unkomplizierten Bereitstellen von Archivmaterial.

 

Bei aller Freude über die Fortschritte in Detmold dürfe aber nicht vergessen werden, so Joachim Kleinmanns für den Lippischen Heimatbund, dass es auch an anderen Orten in Lippe starke Mitarbeit gebe, wie auch die Karte auf der Startseite lippe-haeuser-wiki.de zeige. Als besonderes Angebot für Einheimische und Touristen zeigte er die Funktion „In der Nähe“ auf dem Smartphone, die alle erfassten Hausstätten rund um den aktuellen Standort anzeigt.

 

Mitmachen ist weiterhin erwünscht, wie Roland Linde für den NHV betonte. Schon jetzt sind über 40 Aktive angemeldet. Für alle Fragen und Anregungen gibt es seit einigen Wochen jeden Montag von 16 bis 19 Uhr die offene Wiki-Werkstatt im Landesarchiv Detmold in der Willi-Hofmann-Straße 2. www.lippe-haeuser-wiki.de.

 

Pressemeldung: Lippischer Heimatbund