Wollen Horn-Bad Meinberg gemeinsam voranbringen (von links): Manfred Neumann (Jobcenter Kreis Lippe), Janine Matthes (Jugendhilfeplanung Kreis Lippe), Dr. Claudia Böhm-Kasper (Bildungsmonitoring, Regionale Bildungsnetzwerke Kreis Lippe), Karl-Eitel John, Margit Monika Hahn, Heinz Blome und Dr. Jan Henrik Schröder (Statistikstelle Kreis Lippe). Foto: Kreis Lippe.

Wie sehen die sozialen Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen in Horn-Bad Meinberg aus? Damit hat sich in den vergangenen Monaten das „Sozialräumliche Präventionsmonitoring (SPM)“, ein Projekt von Kreis und Stadt, intensiv beschäftigt. Ende des Jahres wird der Sozialbericht vorgestellt. Bereits jetzt sucht der Kreis Lippe weitere lippische Kommunen, in denen das Monitoring im kommenden Jahr durchgeführt werden kann.

 

Kinderarmut ist nur ein Beispiel von vielen, dem das Projekt entgegenwirken möchte. Um aber überhaupt diese oder andere Problemlagen zu erkennen und Lösungsansätze zu entwickeln, bedarf es aktuelle und ausreichende Sozialdaten aus den Städten und Gemeinden. Horn-Bad Meinberg hat sich als Pilotkommune zur Verfügung gestellt und sich intensiv in die Analyse und Datenerhebung eingebracht.

 

„Das Engagement und die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten hat wesentlich dazu beigetragen, dass wir wichtige Erkenntnisse für das Leben in Horn-Bad Meinberg gewinnen konnten“, betont Karl-Eitel John, Fachbereichsleiter Jugend, Familie und Gesundheit vom Kreis Lippe. Wie genau diese Erkenntnisse aussehen, wird in diesem Wochen zu Papier gebracht. Fest steht, dass viele unterschiedliche Faktoren ineinandergreifen müssen, um lebensnahe Lösungen zu finden.

 

„Als Vertreter der Stadt Horn-Bad Meinberg wurde mir im Verlauf der Arbeitsgruppensitzungen spätestens ab Sommer 2019 mit der aufkochenden Problematik der Südosteuropazuzüge erneut sehr deutlich, wie notwendig eine faktenbasierte Herangehensweise zur Verbesserung der Situation einer Stadtgesellschaft ist“, erklärt Heinz Blome, Fachbereichsleiter Bildung, Ordnung und Soziales.

 

Untersucht wurde zum Beispiel, wie die wirtschaftliche Lage der Familien aussieht, wie die Abwanderungsbewegungen in andere Kommunen aussehen oder welche Bildungsabschlüsse die Jugendlichen vorweisen. Daraus lassen sich nun Schlüsse darüber ziehen, wo in der Stadt Handlungsbedarf ist und was zum Beispiel Fachkräfte tun können, um ein Gleichgewicht in der Kommune herzustellen.

 

Erste Ergebnisse des Monitorings zeigen Problemlagen in besonders belasteten Sozialräumen auf. Die vorliegenden quantitativen Daten sollen nun durch Interviews mit Bürgern um qualitative Daten ergänzt werden. Der Fokus der Untersuchung soll dabei auf den Lebens- und Gesundheitslagen der Bürger liegen. „Unser Ziel ist es, anhand der Erhebung Problem- und Bedarfslagen im präventiven Bereich Familienbildung und Frühe Hilfen zu identifizieren, um zukünftig passgenaue und zielgruppenspezifische Angebote schaffen zu können“, erläutert Margit Monika Hahn, Koordinatorin der Kommunalen Präventionsketten im Kreis Lippe.

 

Hierfür sucht der Kreis Studenten, die im Rahmen einer Hausarbeit oder Abschlussarbeit mit Blick auf die Bedarfe der Familien einen Leitfaden entwickeln, Interviews führen und auswerten. „Wünschenswert wäre, wenn wir am Ende alle 16 Städte und Gemeinden in Lippe in das Projekt einbinden und so valide Daten für jede Kommune erarbeiten könnten“, betont sie. Für weitere Informationen, interessierte Studenten und Kommunen ist Margit Monika Hahn unter m.hahn@kreis-lippe.de oder (0 52 31) 62 4321 erreichbar.

 

Info:

Die Durchführung eines Sozialräumlichen Präventionsmonitorings in Horn-Bad Meinberg hat die Steuerungsgruppe des Landesprojektes „Kommunale Präventionsketten“ im Oktober 2018 beschlossen und dazu einen entsprechenden Arbeitskreis aus Mitarbeitern der Kreisverwaltung Lippe und der Stadt Horn-Bad Meinberg eingerichtet. Valide und aktuelle Daten sind notwendig, um geeignete Maßnahmen zu erarbeiten, aber auch Grundvoraussetzung für die Beantragung von Fördermitteln, zum Beispiel beim Land.