Am 19. Oktober 2022 hat die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) zum 19. Mal mehr als 300 Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in ihren Audimax auf dem Innovation Campus Lemgo geladen, um auf ein ereignisreiches Jahr zurückzublicken. In diesem Zusammenhang wurden auch der Forschungs- und Lehrpreis der TH OWL sowie die Preise der Hochschulgesellschaft, der Studierendenschaft und des Deutschen Akademischen Austauschdienst e. V.(DAAD) vergeben.
Der Abend stand unter dem Motto „Die Zukunft liegt im Jetzt“, welches Buchstabe für Buchstabe an einer an das Glücksrad angelehnten Buchstabenwand enthüllt wurde. Hochschulpräsident Professor Dr. Jürgen Krahl rückte dem Motto entsprechend die Bau- und Campusentwicklung an den drei Standorten in den Fokus seiner Rede und machte dabei auch auf die zahlreichen Projekte der TH OWL aufmerksam. Diese wiesen auf eine vielversprechende Zukunft der Hochschule und seien schon heute, wenn auch teilweise in einem unfertigen Stadium, an den drei Standorten der TH OWL erlebbar.
Zu den angesprochenen Projekten gehören in Lemgo neben dem InnovationSPIN, der Future Food Factory als Lebensmittelfabrik der Zukunft und dem sanierten unter Denkmalschutz stehenden Hauptgebäude auch die Campus-Kita, die im kommenden Jahr eröffnen wird. „Wir sind sehr glücklich, dass wir jetzt eine Kindertagesstätte am Campus haben“, so Präsident Krahl. Die eigentliche Zukunft sei ja nicht die Digitalisierung, sondern seien die Kinder.
Ein neuer Hotspot für die kreative Szene in OWL entsteht mit dem KreativInstitut.OWL am Standort Detmold. „Das KreativInstitut.OWL, mit der TH OWL, der Uni Paderborn und der Detmolder Musikhochschule unter einem Dach, ist so in Deutschland einmalig“, so Krahl. Umgezogen von Lemgo nach Detmold in ebenfalls modernste neue Räumlichkeiten ist die Medienproduktion. „Sie ist auf dem neuesten Stand der Technik und so gut für die Zukunft gerüstet“, sagte Krahl. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Digitalisierung beim Gebäudebau. Effektives und nachhaltiges Bauen seien entscheidend, um den etwa zwei Milliarden mehr Menschen auf der Welt bis 2050 guten Wohnraum zur Verfügung zu stellen, so der Präsident der TH OWL.
Überhaupt sei Nachhaltigkeit ein großes Thema für die Hochschule. „Das Thema begleitet uns in allen Vorhaben, egal ob beim Bauen oder in der Lehre. Ich bin davon überzeugt, dass Nachhaltigkeit und Bildung die Megathemen der Zukunft sind“, so Krahl, der anschließend aktuelle Projekte der TH OWL wie das Land-Kraftwerk in Dörentrup zur dezentralen Energieversorgung, den geplanten Pilzpavillon zur Landesgartenschau 2023 und die Mobile SmartFarmOWL vorstellte. Mit einer Video-Einspielung von den ersten Testfahrten des Demonstrators „Thusnelda“ am 3. Oktober zeigte Krahl, dass das MONOCAB tatsächlich das Zeug dazu hat, die schienengebundene Mobilität zu revolutionieren.
All diese Projekte sind bewusst ausgerichtet auf die moderne Weiterentwicklung des ländlichen Raums. Das gilt auch für das geplante Zukunftszentrum Gesundheit Lippe. „Mit unserer Beteiligung tragen wir dazu bei, Medizin und Gesundheit im ländlichen Raum zu stärken“, sagte Krahl, der auch an den Tag der offenen Tür sowie die zahlreichen Digitalisierungs- und Modernisierungsmaßnahmen in der Verwaltung aufmerksam machte. So werde im November ein neues Campus-Managementsystem an den Start gehen, dass Studierenden und Verwaltung die Organisation des Studiums erleichtere.
Das Thema Diversität und Internationalität spielt auch an der TH OWL eine immer entscheidendere Rolle. Daher hat das Diversity-Team ein Konzept und ein Toolkit zur Sensibilisierung entwickelt, bei der die Frage im Zentrum steht, inwieweit Menschen mit egal welchen Besonderheiten Räume und Dinge an der TH OWL nutzen oder sich vor Ort auf dem Campus zurechtfinden. Dass die TH OWL nun schon zum siebten Mal mit dem TOTAL E-QUALITY-Prädikat ausgezeichnet wurde zeige, wie erfolgreich die Hochschule beim Thema Gleichstellung und Chancengleichheit agiert.
Schließlich verwies TH OWL-Präsident Krahl noch auf das diesjährige Jubiläum der Hochschulgesellschaft sowie das Engagement der Medienproduktion in Form eines Nachhaltigkeits-Bällebades während der Weltausstellung in Dubai und auf die Hilfsprogramme, die die TH OWL für Flüchtlinge aufgelegt habe. „All das ist eine Gesamtleistung der gesamten Hochschule, der Lehrenden, Studierenden und der Angestellten in der Verwaltung. Ihnen gilt mein herzlicher Dank – und natürlich auch den vielen Partnerinnen und Partnern, Freundinnen und Freunden, die gemeinsam mit uns an der Gestaltung der Zukunft arbeiten“, so Krahl.
Die Präsentation der zahlreichen Projekte griff auch das Mitglied des Hochschulrates Dr. Ulrich Stiebel in seinem Grußwort auf. „Ich bin wohl das dienstälteste Mitglied im Hochschulrat und es ist mir einfach eine Freude zu sehen, wie positiv sich die Technische Hochschule OWL entwickelt“, sagte das Mitglied des Aufsichtsrates der Stiebel Eltron-Gruppe. Vor allem die drei Standorte Detmold, Lemgo und Höxter strukturierten neben der Rede Krahls und den Preisverleihungen den gesamten Abend. Nach einer Begrüßung durch Kanzlerin Nicole Soltwedel und Ralf Freitag, Pressesprecher der TH OWL, stellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Lehre und Verwaltung in Moderationsduos ihren jeweiligen Standort vor.
Die Bedeutung der Studierenden, Kolleginnen und Kollegen in Technik, Verwaltung und Wissenschaft sowie die Professorinnen und Professoren spiegelten die Preisverleihungen wider. Das Präsidium der TH OWL vergibt jährlich einen jeweils mit 10.000 Euro dotierten Preis für herausragende Forschung und exzellente Lehre. Den Forschungspreis erhielt in diesem Jahr Professor Dr. Burkhard Wrenger vom Fachbereich Umweltingenieurwesen und Angewandte Informatik.
Professor Dr. Stefan Witte, Vizepräsident für Forschung und Transfer, hob in seiner Video-Laudatio den Nachhaltigen Beitrag Professor Wrengers hervor, den er mit seinen Forschungsaktivitäten und der Kooperation mit regionalen sowie internationalen Partnern für die Entwicklung der TH OWL leistet. „IT ist ihm wichtig, zu Wasser, zu Land und in der Luft. Gekoppelt mit seiner Begeisterung für die Physik hat sich daraus das Forschungs- und Arbeitsfeld ‚Autonome Sensorsysteme‘ gebildet, in dem er heute an der TH OWL aktiv ist und hier seine Arbeiten insbesondere in die Landwirtschaft und in das Umweltmonitoring einbringt.“ Den Preis selbst überreichte TH OWL-Präsident Professor Dr. Jürgen Krahl.
Der Lehrpreis 2022 ging an Professor Dr. Martin Oldenburg vom Fachbereich Umweltingenieurwesen und Angewandte Informatik. „Jüngst hat er die digital begehbare Kläranlage entwickelt, mit der er die Theorie für die Studierenden erlebbar macht. Mit digitaler Unterstützung wird hier der Anwendungsbezug erhöht und ein vermeintlicher Widerspruch von digitaler Lehre und Praxis widerlegt“, sagte Laudatorin Professorin Dr. Yvonne-Christin Knepper-Bartel, Vizepräsidentin für Bildung und Internationalisierung. „Sein didaktisches Konzept erfüllt das Motto unseres Lehrpreises ‚Theorie praktisch erleben‘ geradezu perfekt“, so Professorin Knepper-Bartel.
Den Preis der Hochschulgesellschaft, dem Förderverein der Hochschule, erhielten in diesem Jahr die Studierenden Lisa Kemper, Robin Zittrich und Valentin Ntem. Erstmalig wurde in diesem Jahr auch ein Sonderpreis der Hochschulgesellschaft an Marc Blomeyer, Student im Fachbereich Maschinenbau und Mechatronik, verliehen. Volker Steinbach, Präsident der Hochschulgesellschaft, hob Marc Blomeyers außerordentlichen Einsatz für seine Kommilitoninnen und Kommilitonen hervor und seinen Gestaltungswillen in unterschiedlichen Gremien.
„In seiner zweijährigen Tätigkeit als Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschusses, kurz AStA, hatte er stets ein offenes Ohr für seine Kommilitoninnen und Kommilitonen an der TH OWL und setzte sich mit großem Engagement für ihre Belange ein. Während seiner Zeit im AStA war unser Preisträger auch Ratgeber und Mentor für das Finanzreferat und gleichermaßen treibendes Mitglied im Studierendenparlament“, führte Volker Steinbach aus.
Auch in diesem Jahr wurde wieder der Preis der Studierendenschaft für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TH OWL vergeben. Nils Isendahl, Vorsitzender des AStA der TH OWL, verlieh diese Auszeichnung an Martina Wallbaum aus dem Fachbereich Medienproduktion. „Sie ist in der Telefonzentrale, im Prüfungsamt und im Fachbereich Medienproduktion tätig. Alles, was mit der Genehmigung von Räumen und Veranstaltungen zu tun hat, geht bei ihr über den Tisch. Sie ist für die Studierenden immer eine offene Ansprechperson, der die Studierenden vertrauen“, so Nils Isendahl.
Den DAAD-Preis erhielt Mohammad Abo Kaf für seine überdurchschnittlichen Leistungen an der TH OWL und sein Engagement für die Studierenden. „Er hat sich nicht nur auf das Studium konzentriert, sondern sich auch sozial Engagiert beim Deutschen Roten Kreuz als Rettungssanitäter und auch im DLRG als Rettungsschwimmer“, betonte Laudator Professor Dr. Andreas Breuer, Fachbereich Maschinenbau und Mechatronik. Auf der Website www.th-owl.de/ausgezeichnet stellt die TH OWL die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger in kurzen Videos vor.
Pressemeldung: TH OWL.