Die Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) befürwortet eine stärkere Vermittlung digitaler Kompetenzen im Medizinstudium. „Wir müssen die zukünftigen Ärztinnen und Ärzte fit für die digitale Medizin machen“, fordert ÄKWL-Präsident Dr. Hans-Albert Gehle. Die Kammer begrüße daher, dass Ende vergangenen Jahres digitale Kompetenzen in den „Gegenstandskatalog“ für den zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung (IMPP-GK2) aufgenommen wurden. Das reiche aber noch nicht aus, betont Gehle: Bei der aktuell stattfindenden gemeinsamen Entwicklung des Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalogs Medizin (NKLM) und der Gegenstandskataloge (GKs) sowie der Überarbeitung der Approbationsordnung für Ärzte müsse das Thema noch umfassender und nachhaltiger verankert werden.

 

„Videosprechstunde und Gesundheits-Apps werden in Zukunft Teil der Regelversorgung sein. Ärztinnen und Ärzte müssen deshalb sinnvolle von nicht sinnvollen Angeboten trennen, diese sicher anwenden und in die Arzt-Patienten-Beziehung einbinden können“, erläutert der Ärztekammerpräsident. Die digitale Transformation des Gesundheitswesens führe zu weitreichenden Veränderungen. Telemedizin, Digitale Gesundheitsanwendungen und Künstliche Intelligenz hätten nachweislich großes Potenzial, die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Voraussetzung für einen verantwortungsvollen Umgang der Ärztinnen und Ärzte mit den neuen Möglichkeiten seien jedoch sowohl das notwendige Wissen zu Funktionsweise, Chancen und Risiken digitaler Anwendungen als auch die praktischen Fähigkeiten, die Anwendungen zu bedienen. Deshalb sei es unabdingbar, die nötigen Kompetenzen bereits im Medizinstudium zu vermitteln. „Digitale Medizin benötigt digitale Kompetenz.“