Die Digitalisierung im Kreis Lippe schreitet voran: Im Laufe der kommenden zwei Jahre werden alle großen Gewerbegebiete mit Glasfaserdirektanschlüssen ausgerüstet. Die Kreisverwaltung koordiniert hierzu das Förder- und Vergabeverfahren für 14 Kommunen, welches nunmehr abgeschlossen werden konnte. Hauptpartner ist die sewikom GmbH, die auch bereits den Breitbandausbau in den lippischen Ortschaften begonnen hat. Das Beverunger Mittelstandsunternehmen baut und betreibt Breitbandnetze für schnelles Internet und digitale Dienste und betreibt außerdem Breitbandkomponentenbau.
„Die Wirtschaft braucht hohe Geschwindigkeiten, der Breitbandausbau ist wesentlicher Baustein jeder Standortsicherung. Immer mehr Prozesse werden digital abgewickelt, Daten müssen schnell ausgetauscht werden. Mit dem Zukunftskonzept Lippe 2025 streben wir an, uns zu einem in der Digitalisierung führendem Kreis zu entwickeln. Hierfür ist der Breitbandausbau die grundlegende technische Voraussetzung“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann.
Der Kreis Lippe hatte bereits im Jahr 2016 damit begonnen, zunächst diejenigen Bereiche zu ermitteln, die nach den geltenden Richtlinien förderfähig sind – darunter fallen alle Gebiete, die nicht mit mindestens 30 Mbit pro Sekunde im Download versorgt sind. Bis zum Jahr 2021 werden nun auch Industrie- und Gewerbegebiete in Augustdorf, Bad Salzuflen, Barntrup, Blomberg, Detmold, Dörentrup, Extertal, Horn-Bad Meinberg, Kalletal, Lage, Leopoldshöhe, Lügde, Schieder-Schwalenberg und Schlangen ausgebaut – Lemgo und Oerlinghausen sind aufgrund der verfügbaren Mindestbandbreiten bislang noch gut versorgt.
Umgesetzt wird eine Glasfaserdirektanbindung bis zum „Bordstein“ an die Grundstückgrenze. Die letzten Meter bis ins Haus sind nicht förderfähig, können jedoch „für kleines Geld“ vom Unternehmen mitgebaut werden, solange die Bagger noch im Gewerbegebiet sind. Wer sich erst später entscheidet, muss mehr bezahlen. „In der Rückschau zeigt sich der Vorteil für die Gemeinden und Städte, sich zu vernetzen anstatt separat Förderung zu beantragen.
Die Rahmenbedingungen sind durchaus komplex und erfordern es, sich auf Bundesebene auszutauschen, um mit Fachkollegen in anderen Kommunen die Problemstellungen zu diskutieren. Der Kreis Lippe hat hierfür die Schnittstellenarbeit übernommen. Außerdem konnten durch die konzertierte Aktion über zwei Millionen Euro Baukosten eingespart werden“, erklärt Ulrich Knorr, Bürgermeister von Schlangen und Sprecher der Bürgermeisterkonferenz.
Der Kreis arbeitet derzeit an einer Digitalisierungs- und Open Data-Strategie sowie an verschiedenen weiteren Digitalisierungsprojekten. Beispielsweise sind 4.0 Anwendungen wichtig, um etwa die Ärzteversorgung im ländlichen Raum zu verbessern – Stichwort Gesundheitszentren – sowie für die technische Vernetzung der Dörfer, für digitale Schulen und für neue Mobilitätskonzepte auf Echtzeitbasis.
Weitere Informationen zum Thema Breitband und Digitalisierung gibt es unter www.kreis-lippe.de, weitere Informationen zum bauausführenden Unternehmen gibt es unter www.sewikom.de.