Drei Punkte sollten her – endlich – nach den letzten Niederlagen gegen die Topteams. Doch am Ende gab es beim Westfalenligaaufsteiger FC Donop-Voßheide leider vor allem hängende Köpfe und die Enttäuschung war groß. Denn auch gegen den Tabellenneunten der Liga, den BSV Ostbevern musste sich die Mannschaft denkbar knapp mit 1-2 geschlagen geben. Es war eigentlich alles angerichtet: das Wetter war zwar herbstlich herb, aber trocken und die Kulisse stimmte auch bei der Einweihung des neuen Kunstrasenplatzes in Diestelbruch, wo sich die DonVoß-Frauen mit einer guten Leistung und möglichst erfolgreich präsentieren wollten. FC-Coach Knut Winkelmann musste leider noch vor dem Spiel die krankheitsbedingte Absage von Torjägerin Jennifer Friedel verdauen, wofür er Genephe Mäder in die Spitze schickte, doch ansonsten waren alle da – und sie waren auch zu allem entschlossen.
Der BSV Ostbevern präsentierte sich jedoch als eine sehr spielstarke Mannschaft, die es verstand, den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen zu lassen, sodass sie mit gefühlt 65% Ballbesitz das Spiel auch dominierten. Jedoch blieben ihre Ballstafetten im Wesentlichen auf den Bereich um die Mittellinie herum beschränkt. Ansonsten verschob die FC-Defensive in der Abwehr hervorragend, sodass sich der Gast aus dem Kreis Warendorf kaum Torchancen erspielen konnte.
Der Jubel am Platz war groß, als völlig überraschend beim ersten Vorstoß des FC sogar der Führungstreffer fiel. Selbst gegen die hochgewachsene Gästeabwehr konnte sich in der 13. Minute „Kopfballungeheuer“ Genephe Mäder nach einem Eckball von Jana Wiemann-Großpietsch mit dem Kopf durchsetzen und das 1-0 erzielen. Die einzige Unachtsamkeit in der FC-Deckung brachte dann jedoch kurz vor der Pause leider noch den Ausgleich, als Ostbeverns Nr.5, Michelle Schlattmann, plötzlich am 16er völlig frei stand und das Leder humorlos unter die Latte hämmerte.
In der Halbzeitansprache hatte Knut Winkelmann dennoch nicht viel zu kritisieren und seine Schützlinge schienen dies auch in der zweiten Halbzeit zu bestätigen, da sie genauso diszipliniert und konzentriert weiter spielten, auch wenn nach vorne nur relativ wenig Entlastung kam, da auch der Gegner die Räume gut zuzustellen wusste. Doch dann gab es leider noch diese ominöse 67. Spielminute: Jasmin Butz, bis dahin mit einer tadellosen Leistung in der Außenverteidigung, rutschte beim Versuch, einen gegnerischen Eckball abzuwehren, der Ball über den Scheitel – von dort ging das Leder an die Unterkante der Latte, um dann einige Zentimeter hinter der Torlinie aufzuspringen– 1:2! Auch noch lange nach dem Schlusspfiff war die Spielerin untröstlich und musste von ihren Kolleginnen wieder aufgerichtet werden.
Aber es war ja noch Zeit. Nachdem die FC-Frauen den ersten Schock weggesteckt hatten, blies Knut Winkelmann noch zu einer großen Schlussoffensive. Hierbei zeigte sich, dass eine etwas offensivere Ausrichtung seines Teams möglicherweise sogar mehr zielführend hätte sein können, denn unter Druck geriet auch Ostbeverns Abwehr arg in Bedrängnis und beinahe wäre Milena Szymkowiak sogar noch der Ausgleich gelungen, wenn bei ihrem Gewaltschuss eine gegnerische Spielerin nicht noch ein Bein dazwischen gebracht hätte. Aber es hat nicht mehr sollen sein. Es wird noch mehr Möglichkeiten zum Sammeln von Punkten geben, auch wenn in den Gesichtern der Spielerinnen abzulesen war, wie schmerzhaft diese Niederlage war, gerade weil die Mannschaft sich eigentlich nichts vorzuwerfen hatte.
Zwei Mannschaften stehen in der Tabelle gegenwärtig noch unter den DonVoß-Frauen. Eine davon ist Concordia Flaesheim. Und genau dahin geht es am kommenden Sonntag. Über die Bedeutung dieses Spiels muss man dann ja wohl keine Worte mehr verlieren!
Frauen-Kreisliga A
FC Donop-Voßheide II – SuS Pivitsheide 3-1 (1-1)
Sieg im Gipfeltreffen und die Herbstmeisterschaft für die FC-Reserve! Vor dem Spiel der 1. Frauen kam es in Voßheide zum Gipfeltreffen der einzigen beiden bisher noch verlustpunktfreien Mannschaften der Kreisliga A. Trainer Dieter Peuser konnte personell aus dem Vollen schöpfen, und ließ die jungen Wilden (Durchschnittsalter heute 21,9 Jahre) diesmal etwas vorsichtiger in einem 4-4-2 antreten. Mit Schiedsrichter Marko Drujic kam (inkl. Betreuer) ein Jungschiedsrichter zum Einsatz, der letztendlich zwar insgesamt seine Sache ordentlich gemacht hat, aber grundsätzlich hält der Verfasser es zumindest für zweifelhaft, ob eine solche Schiedsrichteransetzung bei einem Aufeinandertreffen von großer Brisanz sinnvoll ist.
Beide Mannschaften ließen von Anfang an erkennen worum es heute ging, und warfen sich in jeden einzelnen Zweikampf. Die 2. von DonVoss stand hoch und machte von Anfang an gehörig Druck. Der SuS stand tief und lauerte auf Konter. Der erste von den Gästen bis zu Ende vorgetragene sorgte dann auch für die überraschende 0-1 Führung, als Jacqueline Weber einen vom Pfosten zurückprallenden Ball doch noch über die Linie drückte. Eine vollkommen neue Situation für die FC-Zwote, da dies in der laufenden Serie der erste Rückstand war dem man hinterherlaufen musste. Und das taten sie auch. Angriff auf Angriff rollte auf das Tor des SuS, immer in Gefahr nochmal von den Gästen ausgekontert zu werden. Aber die Abwehr um Youngster Sarah Benning & Kim-Kristin Weiss und Routiniers Saskia Uphoff & Yvette Colik erstickten jeden Versuch bereits im Keim; und in der 35.
Minute war es soweit: Ein von Spielmacherin Anna Rose lang gespielter Ball erreichte punktgenau Alisa Goldmann, die (wie fast immer) kaltblütig den Ball an der herausstürmenden SuS-Torhüterin Johanna Tiemann vorbei zum 1-1 Ausgleich ins Tor schob. Großer Jubel beim FC-Anhang. Erfreulicherweise verließen nur sehr wenige Zuschauer in der Halbzeit (angesichts des bevorstehenden Spiels der 1. DonVoss-Frauen in Diestelbruch) den Platz; zu brisant und vielversprechend war die 2. Halbzeit. Und die hielt was sie versprach. Es entwickelte sich ein rassiges Spiel, was hin und her ging, mit Chancen auf beiden Seiten. Mit zunehmender Spielzeit machte sich aber der Kraftverlust beim SuS bemerkbar, und das Spiel kippte langsam Richtung FC. In der 68. Minute setzte sich zum wiederholten Mal FC-Flügelflitzer Jennifer Labus über links durch, und schlug den Ball von der Grundlinie scharf halbhoch nach innen, wo sowohl SuS-Verteidigerin Raphaela Brenke, als auch der andere FC-Flügelflitzer Lotte Webel energisch zum Ball gingen. Wer letztendlich den Ball zuletzt berührte, war zumindest dem Verfasser nicht ersichtlich, aber das Resultat war ein zum 2-1 über die Linie trudelnder Ball. In den letzten 20 Minuten merkte man der FC-Reserve ihr junges Alter an, der auf einmal die Nerven zu flattern begannen. Pässe kamen nicht mehr an, es wurden Bälle unterlaufen oder rutschten unter der Sohle durch. Aber mit ein wenig Glück und einer in 2-3 Situationen Kopf und Kragen riskierenden FC-Torhüterin Nadine Schremmer konnte die knappe Führung nicht nur gehalten werden, sondern in der 85. Minute machte ein Klasse-Konter über Jasmin Uphoff und letztendlich Alisa Goldmann mit dem 3-1 dem Zittern ein Ende.
Ein über das gesamte Spiel letztendlich verdienter Sieg von DonVoss II, die damit nicht nur ihre Tabellenführung auf 6 Punkte ausbaute, sondern bei nur noch einem ausstehenden Spiel in der Hinserie in Schlangen schon heute die Herbstmeisterschaft feiern konnte. Chapeau!
Berichte von Heino Grollich & Dirk Seidlitz. Bild von Heino Grollich.