Landrat Dr. Axel Lehmann begrüßt die Landeskommission auf dem Dorfgemeinschaftsplatz in Hörste. Links von ihm steht Bürgermeister Matthias Kalkreuter, rechts Frank Drexhage vom Orga-Team aus Hörste. Foto: Kreis Lippe.

In Hörste und Sabbenhausen liegt Aufregung in der Luft. Es ist ein besonderer Tag für die beiden lippischen Dörfer. Beim Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ haben sie sich für die nächste Runde qualifiziert: Hörste auf dem ersten, Sabbenhausen auf dem zweiten Platz. Anfang Juni haben die Bewohner beider Dörfer mit einer Präsentation ihres Ortes eine Kommission vom Kreis Lippe von sich überzeugt. Nun ist eine Kommission vom Land angereist und nimmt die Ortschaften unter die Lupe.

 

Bürgerschaftliches Engagement und eine ganzheitliche Dorfentwicklung sind dabei ein Schwerpunkt der Bewertung. Für die Präsentation hat Hörste zwei Stunden und Sabbenhausen 90 Minuten Zeit. Da das ostlippische Dorf weniger als 1000 Einwohner hat, reduziert sich die Zeit zum Vortragen auf eineinhalb Stunden.

 

„Ich freue mich sehr, dass gleich zwei lippische Dörfer beim Kreiswettbewerb ‚Unser Dorf hat Zukunft‘ eine Runde weiter gekommen sind. Mit Hörste und Sabbenhausen treten zwei tolle Dorfgemeinschaften mit zukunftsweisenden Projekten auf der Landesebene an“, sagt Landrat Dr. Axel Lehman. „Die ländliche Entwicklung ist im Kreis Lippe eine wichtige Aufgabe, für die Hörste und Sabbenhausen mit ihrem Engagement heute als Vorbilder vorangehen“, so der Landrat.

 

Die Hörster haben mit dem Spruch „Uns Hörste“ sogar ein Motto für den Wettbewerb. Sie sind bereit für die Landeskommission: „Im Dorf spürt man überall die Euphorie und die freudige Spannung auf den Landeswettbewerb und egal wie wir abschneiden, gewonnen haben wir bereits. Unsere Dorfgemeinschaft ist durch den Wettbewerb unfassbar gestärkt und zusammengeschweißt worden“, sagt Frank Drexhage aus dem Orga-Team. „Es war grandios, dass wir so viele Dorfbewohner aktivieren konnten, am Kreiswettbewerb teilzunehmen. Wir freuen uns riesig, dass wir auf Platz 1 im Kreiswettbewerb gelandet sind“, sagt er.

 

Die unterschiedlichen Bewertungsbereiche im Wettbewerb ermöglichen den Dörfern alle Idee, Konzepte und Entwicklungen, aber auch Bestehendes und liebevoll Erhaltenes zu präsentieren, betont Isabelle Hebrock-Hugenberg, stellvertretende Kommissionsleiterin des Kreiswettbewerbs vom Kreis Lippe. „Der Gesamteindruck eines Dorfes ergibt sich aus der Summe aller einzelnen Projekte.

 

Ein Dorf mit Leben zu füllen, mit Geselligkeit, Nachbarschaftshilfe, mit kulturellen, sportlichen und sozialen Angeboten für alle Altersgruppen liegt in den Händen der Bewohner“, sagt sie. Dies habe besonders das Siegerdorf Hörste gezeigt. Doch auch die anderen Dörfer, die am Kreiswettbewerb teilgenommen haben, sind für Hebrock-Hugenberg Gewinner, da sie alle eine engagierte Dorfgemeinschaft haben, sagt sie.

 

Um diese Gemeinschaft weiter zu stärken, gibt es mit Laura Schuster beim Kreis Lippe einen Dorfcoach, der bei Anfragen rund um Projekte und Ideen im Dorf unterstützt. Sie erlebe viele gute Beispiele und verwirklichte Ideen, sagt sie. „Die Stärkung und Förderung der Dörfer ist mir enorm wichtig, denn der Lebenstraum Dorf für Jung und Alt soll auch in Zukunft lebenswert bleiben“, so Schuster.

 

Insgesamt prüft die Landeskommission zwischen Mitte August und Anfang September 32 Dörfer, die sich als Kreissieger für die Landesebene qualifiziert haben. Wer für den Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2023 antreten wird, wird am 11. September im Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse in Bad Sassendorf bekannt gegeben.