Brigitte Knapmann (li.) und Sabine Klee (re.) verteilen ehrenamtlich Lebensmittel. Im Hintergrund: Elisabeth Stückemann, 1. Vorsitzende der Detmolder Tafel e.V.. Foto: Sylvia Riemann / DRK.

Als im Frühjahr die erste Corona-Welle den Großteil der Tafeln im Kreis Lippe dazu zwang, ihre Ausgabestellen aus Sorgfaltspflicht ihren ehrenamtlichen Helfern gegenüber vorübergehend zu schließen, sprang das Deutsche Rote Kreuz ein und rief das Projekt „DRK-Soforthilfe Lebensmittelbeschaffung für Bedürftige“ ins Leben. Drei Ortsvereine und der Kreisverband beantragten Gelder von der Aktion Mensch, und nur wenige Tage nach der Bewilligung wurden Lebensmittelkisten gepackt und an mobilen Ausgabestellen an die Tafel-Kunden ausgegeben; wer sein Paket nicht selber abholen konnte, konnte den DRK-Fahrdienst in Anspruch nehmen, der das Paket dann bis an die Wohnungstür gebracht hat.

 

Alle Tafeln haben nach dem Lockdown ihren eigenen Weg gefunden, ihren Kunden die Lebensmittel auszugeben – sei es durch umgerüstete Ausgabestellen oder, wo dies nicht möglich war, durch die Verteilung vorgepackter Kisten im Freien. Manche Ausgabestellen liefern seit der ersten Pandemie-Welle im Frühjahr die Lebensmittel an ihre Kunden aus. Dennoch: Vor allem haltbare Lebensmittel sind rar. Obst, Gemüse, Backwaren, Molkereiprodukte – diese Lebensmittel werden nach wie vor von den Supermärkten für die Tafeln bereitgestellt. Aber auch hier schwanken die Mengen derzeit extrem.

 

Lebensmittelspenden an die Tafeln statt mobiler Ausgabestellen

Um die bedürftigen Tafel-Kunden mit haltbaren Lebensmitteln zu unterstützen, beschafft der DRK-Kreisverband Lippe e.V. nun wieder Waren. Auch diesmal räumt Handelshof Kanne für den guten Zweck einen Rabatt ein. Die Lebensmittel werden in der regulären Ausgabe an die Kunden verteilt. Schließlich wirken bei den betroffenen Familien die finanziellen Engpässe aus der Zeit während des Shutdowns nach, als zu regulären Preisen eingekauft werden musste. Hier ist nach wie vor Hilfe nötig. „Wir dürfen nicht diejenigen vergessen, die gerade jetzt auf unsere Solidarität angewiesen sind“, stellt Herbert Dahle, Präsident des DRK-Kreisverbands Lippe klar. Bis zum Frühjahr 2021 soll das Projekt weitergeführt werden.

 

„Uns ist es wichtig, die bisherige vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Tafeln fortzuführen“, erklärt Kreisgeschäftsführer Klaus-Jürgen Wolf. „Mobile Ausgabestellen, wie wir sie während des Lockdowns initiiert haben, sind derzeit nicht nötig. Unser Signal an die Tafeln lautet aber ganz klar: Sobald wieder geschlossen werden muss, sind wir vor Ort, wenn wir gebraucht werden.“