Foto (v.l.n.r.): Miriam Schäfer (Imkerin), Thomas Bugert (Leiter Tischlerei Lebenshilfe), Nicole Plugge (Ehrenamtsbüro), Jürgen Badtke (Ehrenamtlicher Wespen- und Hornissenberater), Sabine Cassel (Kreis Lippe, Projektarbeit Artenschutz) und Barbara Milde (Geschäftsführung Lebenshilfe) freuen sich über die Hornissenkästen. (Copyright: Lebenshilfe Detmold)

Der Kreis Lippe und die Lebenshilfe Detmold haben für die Projektreihe „Mehr Aufmerksamkeit für das Ehrenamt“ Hornissenkästen gefertigt. Dieses haben sie nun an Artenschützer überreicht. In den 15 Kästen sollen Hornissenvölker eine sichere Bleibe finden.

 

Mitarbeitende der Lebenshilfe Detmold, Auszubildende und duale Studierende der Firma Phoenix Contact sowie Schülerinnen und Schüler des Felix-Fechenbach-Berufskollegs des Kreises Lippe hatten die Kästen in der Werre-Werkstatt der Lebenshilfe gebaut. Das Ehrenamtsbüro des Kreises und die Lebenshilfe Detmold hatten diese Aktion initiiert – die Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter und Phoenix Contact treten als Sponsoren zur Seite. Das Projekt soll junge Leute auf die Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements aufmerksam machen und sie dafür gewinnen.

 

„Das Ehrenamtsprojekt kommt super an. Wir haben schon Nistkästen, Insektenhotels und jetzt Hornissenkästen gefertigt. Damit verknüpfen wir das Ehrenamt mit dem Naturschutz“, sagt Nicole Plugge, Leiterin des Ehrenamtsbüros. Die Nistkästen hatten die Projektpartner 2022 auf dem Weihnachtsmarkt im Detmolder Schlosspark und die Insektenhotels 2023 auf dem Museumsadvent verkauft. „Unsere untere Naturschutzbehörde war darauf aufmerksam geworden und fragte an, ob wir nicht auch ein paar Hornissenkästen zur Verfügung stellen könnten“, ergänzt Nicole Plugge.

 

„Hornissen sind ebenso wie Bienen, Hummeln und Wespen schützenswerte und im biologischen Kreislauf sinnvoll agierende Wesen“, sagt Sabine Cassel von der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Lippe bei der Übergabe. Zusammen mit Jürgen Badtke von der Lemgoer BUND-Gruppe und der Imkerin Miriam Schäfer hofft sie nun, dass bald Leben in die Kästen einziehen wird. Für den Kasten, der nun im Garten der Werre-Werkstatt hängt stehen die Chancen ganz gut: Jürgen Badtke hat Teile eines alten Hornissennests in den neuen Hornissenkasten gelegt. „Das signalisiert den Hornissen, dass hier gut Bleiben ist, weil bereits von Artgenossen für gut befunden.“

 

Und warum sind Hornissen auch für den Menschen nützlich? „Sie sind Flugtiger“, sagt Miriam Schäfer. Sie sind auf Beute aus, die den Menschen nervt: Zum Beispiel Wespen, die sich über den gedeckten Kaffeetisch auf der Terrasse hermachen, sich auf frisch Gegrilltem niederlassen oder um die Kuchentheke umschwirren. Hornissen sorgen dafür, dass die Wespen nicht überhandnehmen und die Natur im Gleichgewicht bleibt. Der Mensch gehört übrigens nicht ins Beuteschema der Hornissen, und im Umgang mit ihnen gilt wie meistens: Ruhe bewahren.