Am gestrigen Abend habe ich bei einem Facebook-Freund ein Bild entdeckt, dessen Inhalt mich unter der Überschrift „Zusammenhalt“ sofort angesprochen hat: „Lasst uns mit einer Geste zusammenhalten und unseren Ärzten, Sanitätern, Krankenpflegern und all den Helden, die gerade jetzt für unsere Gesundheit und für unsere Sicherheit sorgen, am Dienstag um 21:00 Uhr mit einem Applaus nach spanischem Vorbild danken. Datum: Dienstag, den 17. März 2020. Ort: Deutschland, am offenen Fenster. Zeit: 21.00 Uhr“

 

Leider nahm ich erst um ca. 20.20 Uhr Notiz von dieser Idee, viel Zeit zur Verbreitung der Botschaft blieb also nicht. Dennoch konnten über WhatsApp und Facebook noch Menschen erreicht werden, einige von ihnen verbreiteten die Nachricht dann ebenfalls, nahmen das geteilte Bild in ihren WhatsApp-Status auf. Allein das war schon ein gutes Gefühl: Nicht nur das Virus schafft es sich zu verbreiten, auch wir Menschen schaffen es Positives zu verbreiten – wenn wir zusammenhalten.

 

Natürlich wollte ich dann auch selbst diese Aktion unterstützen, ein Zeichen setzen und bat meine Familie es mir gleich zu tun. Meinem kleinen Sohn erklärte ich es wie folgt: „In unserer Nachbarschaft wohnt eine Hebamme. Abgesehen davon, dass auch sie zum medizinischen Personal gehört, hat sie im Krankenhaus Kolleginnen und Kollegen in Form von zum Beispiel PflegerInnen und Krankenschwestern. Wenn Sie uns applaudieren hört und die Aktion einordnen kann, dann wird sie sich bestimmt für sich freuen und auch den KollegInnen davon berichten. Die freuen sich dann auch über diese Form von Unterstützung und schöpfen daraus Kraft und Energie was sie wiederum zum Durchhalten in diesen schweren Zeiten befähigt. So einfach ist das.“

 

Das Verständnis war da, um 21:00 Uhr versammelte sich somit meine Familie vor dem geöffneten Fenster und spendete für rund 30 Sekunden Applaus. Gleichwohl wir zumindest hörbar die einzigen waren, die dem Aufruf des Initiators (unbekannt) folgten, so war es dennoch ein gutes Gefühl. Am späteren Abend gab es seitens derer, die meinen weitergeleiteten Aufruf gesehen hatten, ebenfalls Bekundungen – auch sie seien in ihren Straßenteilen vermutlich eher allein gewesen, haben aber gerne mitgemacht. Somit waren viele vermutlich allein in ihren Straßen, in Blomberg jedoch nicht!

 

Es ist nur eine kleine Geste gewesen. Eine Geste, die keinem wehtut, keinen einer Gefahr aussetzt. Doch es ist eine Geste mit für mich großem Symbolcharakter. Ich habe mich über jeden einzelnen „Mitstreiter“ sehr gefreut und danke dem unbekannten Ideengeber für den gedanklichen Anstoß.

 

Aufgrund der mit zugetragenen Kommentaren via WhatsApp und Facebook sollte diese Aktion wiederholt werden, der Wunsch nach Solidarität scheint glücklicherweise vorhanden zu sein. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir bei rechtzeitiger Bekanntgabe eine deutlich höhere Beteiligung erreichen können. Daher würde ich mich auch sehr freuen, wenn das diese Zeilen begleitende Bild über sämtliche Kanäle geteilt würde und viele weitere Blomberger diese Aktion unterstützen würden.

 

Was in Spanien und Frankreich in ähnlicher Form funktioniert hat, auch in anderen Teilen unserer Republik, bekommen wir in Blomberg mit Sicherheit noch besser hin als beim ersten Versuch. Ich freue mich darauf.

 

Markus Bültmann
(privat)

 

PS: Der Hinweis hier als Privatperson zu schreiben sei mir gestattet. Ich möchte mich keinesfalls mit fremden Federn schmücken oder diese von einem Unbekannten ins Leben gerufene Aktion für werbliche Zwecke nutzen. Daher habe ich das Bild auch farblich neutral gehalten und keinen Hinweis auf Blomberg Medien gegeben. Ich freue mich wenn diese Aktion auf der ganzen Welt Kreise ziehen würde, als Lokalpatriot geht es bei meinem privaten Aufruf aber vorrangig um die Stadt in der ich lebe, die Stadt, die mir besonders am Herzen liegt. Daran sollte sich hoffentlich niemand stören. Wer es außerhalb der Stadtgrenzen teilen möchte, der darf gerne die angefügte „Deutschlandversion“ verwenden.