Hinter dem TBV Lemgo Lippe liegen hochemotionale Pokalstunden. Obgleich Freude und Stolz über den erneuten Einzug ins REWE Final4 allgegenwärtig sind, steht den lippischen Pokalhelden keine 48 Stunden später an Ort und Stelle der nächste Besuch ins Haus. Das Heimspiel gegen Spitzenreiter GOG Gudme rundet am Dienstagabend (Anwurf 18.45 Uhr, live auf DAZN) die Gruppenphase der EHF European League ab. Den Schalter nach solch einem prägenden Ereignis in Windeseile umzulegen, sieht Florian Kehrmann daher vor allem als eine Herausforderung für den Kopf.

 

„Nichtsdestotrotz hat meine Mannschaft in dieser Saison bereits oft genug unter Beweis gestellt, dass sie das kann“, bekräftigt der TBV-Coach – und baut „auch für die sportlich sehr hohe Hürde“ auf die Wucht der Fans. „Das Duell gegen Melsungen hat gezeigt, dass die Unterstützung von den Rängen meinem Team unglaublich hilft, um auch während des Spiels die ein oder andere schwierige Phase zu überstehen“, zeigt sich Kehrmann auch tags darauf noch immer angetan von dem feinen Gespür des Lemgoer Publikums.

 

Die im Lipperland entflammte Pokaleuphorie soll gegen die stets unangenehm zu bespielenden Dänen um TBV-Sommerneuzugang Emil Buhl Lærke keinesfalls von Nachteil sein: „Wir wollen mit viel Freude und Energie in die Europapokal-Begegnung gehen.“ Dem steht aus lippischer Sicht zumindest nichts im Wege, denn: Rein tabellarisch droht nur noch den Gästen im schlechtesten Fall etwas Ungemach. Während sich die Lemgoer in der Gruppe B selbst im Erfolgsfall nicht mehr verbessern können, besteht für die Mannschaft von Nicolej Krickau unterdies ein kleines Restrisiko.

 

Den Platz an der Sonne könnte ihr nur noch der HBC Nantes streitig machen, der im Parallelspiel beim Tabellendritten Benfica Lissabon gefordert ist. Einzig die Franzosen ließen das dänische Dynamit im laufenden Wettbewerb einmal fehlzünden. Im Rückspiel trennten sich beide Teams dann Remis. Beim letztjährigen Viertelfinalisten, der in der Liga selbst Champions-League-Teilnehmer und Vorjahresmeister Aalborg Håndbold auf mittlerweile fünf Punkte distanziert hat, haben viele Akteure die ausgezeichnete dänische Handballschule durchlaufen:

 

„Sie sind sehr gut ausgebildet im Eins-gegen-Eins und versuchen über ihre aggressive Abwehrarbeit viel ins Tempospiel zu kommen und ihre schnellen Außen in Szene zu setzen“, sind Florian Kehrmann die Stärken des siebenfachen dänischen Meisters längt bekannt, die seine Mannen phasenweise bei der 28:34- Niederlage in Odense zu spüren bekamen. Neben Bald-Lemgoer Lærke, der siebenmal netzte, traf nur sein Pendant auf halbrechts, Emil Madsen, mit neun Toren im Hinspiel noch häufiger.

 

„Auch am Kreis ist GOG mit hoher körperlicher Präsenz bestens aufgestellt“, ahnt Lemgos Coach eine Menge Arbeit für seine Defensivspezialisten voraus. Mit der zuletzt deutlich verbesserten Abwehrleistung muss dem TBV aber nicht bange sein – zu verlieren hat man ohnehin nichts. Längst steht fest: Der deutsche Pokalsieger wird es in der Runde der letzten 16 mit dem Sieger aus dem Duell zwischen den Berliner Füchsen und Orlen Wisla Plock zu tun bekommen. Beide Teams spielen am selben Abend ab 20.45 Uhr den ersten Platz der Gruppe A unter sich aus.

 

Pressemeldung: TBV.