Wollen neue Perspektiven in der Kinderbetreuung schaffen (von links): Sonja Siontas (Fachberatung Kindertagespflege, Kreis Lippe), Pia Danziger (Verwaltung kommunale Kitas, Stadt Lügde), Sigrun Düe (Fachberatung Kita, Stadt Lemgo), Manuela Bünz (Fachberatung Kita, Paritätischer Wohlfahrtsverband), Sandra Linnenbecker (Fachberatung Kita, Stadt Lügde), Gudrun Babendererde (Fachberatung Kita, Lippische Landeskirche), Ulrike Glathe (Fachbereichsleitung Jugend und Familie, Kreis Lippe), Dr. Olaf Peterschröder (Verwaltungsvorstand, Kreis Lippe), Britta Grebe (Fachberatung Kita, Kreis Lippe), Ute Küstermann (Fachgebietsleitung Kinderschutz, Beratung und Prävention, Kreis Lippe). Foto: Kreis Lippe

Fachkräfte tauschen sich über Herausforderungen in der Kinderbetreuung in Lippe aus.

 

Auf dem ersten Lippischen Kita-Gipfel des Kreises Lippe haben sich kürzlich rund 150 Gäste aus den Bereichen Kita, Kindertagespflege, Trägerschaften, Fachschulen sowie Politik und der lippischen Wirtschaft über die Herausforderungen der Kinderbetreuung in Lippe ausgetauscht. Die Veranstaltung bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Erfahrungen und ihr Wissen im Umgang mit dem Fachkräftemangel darzulegen und gemeinsam in den Dialog zu treten. Erste Gedanken und Ideen zur Lösung der damit verbundenen Schwierigkeiten wurden dabei erarbeitet.

 

„Die Bildung und Betreuung von jungen Menschen in der Gesellschaft ist eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe. Mit dem Kita-Gipfel konnten erste Ansätze angeregt werden, um den Herausforderungen des Fachkräftemangels zu begegnen“, betonte Dr. Olaf Peterschröder, zuständiger Verwaltungsvorstand beim Kreis Lippe.

 

Gemeinsam warfen die Teilnehmenden einen neuen Blick auf das Thema Kinderbetreuung und sorgten mit einem regen Austausch für neue Perspektiven. Einen Ansatz stellen Alltagshelfer dar, welche beispielsweise bei Büroarbeiten unterstützen und so das Fachpersonal entlasten könnten. Auch eine stärkere Einbindung von interessierten Eltern zur Erleichterung wäre denkbar. In Arbeitsgruppen wurden verschiedene Sichtweisen eingenommen und erste Ideen entwickelt, um die regionalen Herausforderungen zu bewältigen. Um mehr junge Menschen in Lippe für Berufe in der Kinderbetreuung zu gewinnen und praxisnäher zu sein, soll zukünftig auf eine intensivere Zusammenarbeit von Kitas und Fachschulen gesetzt werden.

 

Hintergrund für den Kita-Gipfel ist vor allem der Fachkräftemangel, der bereits an vielen Stellen spürbar ist. Wie in vielen Professionen ist es auch im Bereich der Kinderbetreuung schwierig, Fachpersonal für die Bildung, Betreuung und Förderung von Kindern zu finden. In kurzen Statements kamen einzelne Vertretende zu Wort. Von der Bertelsmann Stiftung machte Kathrin Bock-Famulla anhand von Zahlen deutlich, dass der Fachkräftemangel keine kurzzeitige Erscheinung ist, sondern Status Quo. Um für die Zukunft eine gute Betreuung für Kinder zu gewährleisten, müssen neue Sichtweisen und Strategien entwickelt werden.

 

„Die Teilnehmenden konnten ihre eigenen Standpunkte einbringen und auf die individuellen Schwierigkeiten aus ihrem Bereich aufmerksam machen. Jetzt geht es darum, konkrete Lösungsansätze zu entwickeln und diese umzusetzen“, unterstrich Ulrike Glathe, Jugendamtsleitung beim Kreis Lippe. Die Sichtweisen der Teilnehmenden und die Ergebnisse des Kita-Gipfels sollen bald in die Politik getragen werden. Für die weitere Konkretisierung und Entwicklung von Lösungen ist somit der erste Grundstein gelegt worden.