Der Kreis Lippe hat den Klimaschutzpreis für Verwaltungen zum dritten Mal in Folge in der Kategorie Gold erhalten. Bei der Verleihung in Düsseldorf hat Landrat Dr. Axel Lehmann seinen Dank an die Mitarbeitenden des Kreises ausgesprochen.
Der Kreis Lippe hat beim „European Energy Award“ (EEA) im Jahr 2023 als beste Kommune in Deutschland abgeschnitten. Er hat 83 Prozent der möglichen Punkte erreicht. „Ich bin sehr stolz auf meine Kolleginnen und Kollegen. Ihrer Arbeit ist es zu verdanken, dass wir diese Auszeichnung zum dritten Mal in Folge in Gold bekommen haben“, sagt Landrat Dr. Axel Lehmann. „Die Gold-Auszeichnung ist eine Bestätigung dafür, dass wir im Kampf gegen den Klimawandel auf dem richtigen Weg sind. Es spornt uns an, weiter zu machen, denn Klimaschutz ist und wird immer wichtiger. Wir machen es gut, und das soll auch so bleiben“, ergänzt er.
63 Kommunen aus NRW nehmen aktuell am EEA teil – davon sind 19 Städte und sieben Landkreise mit Gold zertifiziert. Der Kreis Lippe hat 2023 nicht nur auf dieser, sondern auch auf Bundesebene am besten abgeschnitten. Die NRW-Gewinner sind nun in Düsseldorf zur Preisverleihung zusammengekommen. „Ich gratuliere allen Kommunen herzlich zur Auszeichnung mit dem ‚European Energy Award‘. Sie setzen sich in vielen Bereichen für den Klimaschutz in Ihrer Heimat ein und sind Vorbilder für ganz NRW“, sagt Mona Neubaur, NRW-Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie. Zwischen Fachvorträgen und der Übergabe der Awards, hatten die EEA-Kommunen die Möglichkeit, sich auszutauschen. „Diese Dialoge sind sehr wertvoll für uns. Wir können Ideen und Ergebnisse teilen und diese Synergieeffekte dafür nutzen, uns weiter zu verbessern“, sagt Olrik Meyer, Fachbereichsleiter Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Mobilität beim Kreis Lippe.
Der Weg zur Auszeichnung
Für den Award prüfen EEA-Auditoren die energie- und klimaschutzrelevanten Prozesse einer Verwaltung in sechs Handlungsfeldern und vergeben Punkte. In jedem Feld musste der Kreis Lippe mindestens 75 Prozent der Punkte erreichen – in den meisten liegt er deutlich darüber. Im ersten Handlungsfeld „Entwicklungsplanung und Raumordnung“ geht es um die strategische Ausrichtung des Kreises: Wie soll die Klimawende gelingen und welche Rahmenbedingungen hat der Kreis für den Klimaschutz geschaffen? Beispiele dafür sind der „Masterplan 100% Klimaschutz“, das Zukunftskonzept oder das Kreismobilitätskonzept.
Im zweiten Handlungsfeld „Kommunale Gebäude und Anlagen“ geht es vor allem um die Verbrauchswerte für Strom und Wärme. „Hier wird sich künftig widerspiegeln, dass wir den Wärmebedarf des Kreishauses dank der Fassadensanierung um mindestens 55 Prozent gesenkt haben. Diese Maßnahme ist eine von vielen innerhalb des Projekts ‚Lippe Re-Klimatisiert‘ gewesen, mit welchem wir den kommunalen Klimaschutz in der Praxis vorleben“, sagt Tobias Priß, Projektkoordinator EEA beim Kreis Lippe. Landrat Dr. Axel stellte den anderen EEA-Kommunen das Projekt vor Ort vor.
Im Handlungsfeld zur „Ver- und Entsorgung“ geht es darum, wie der Kreis Lippe mit dem in den Kommunen anfallenden Müll umgeht. Viele Punkte gab es an dieser Stelle für die vorbildliche Bioabfallverwertung im Lemgoer Kompostwerk. „Hier zahlt sich der landesweit einmalige Zusammenschluss aller 16 Kommunen mit dem Kreis im Abfallwirtschaftsverband aus“, so Dr. Ute Röder, Verwaltungsvorstand Kreis Lippe und Geschäftsführerin Abfallwirtschaftsverband. Das Handlungsfeld „Mobilität“ betrachtet zum Beispiel die eigene Fahrzeugflotte. Da hat der Kreis Lippe viele E-Autos im Angebot. Auch der ÖPNV uns das Radwegenetz sind Kriterien.
Die meisten Punkte gab es für das Handlungsfeld „Interne Organisation“. Hier konnte der Kreis 92 Prozent der erzielbaren Punkte erreichen. „Der Erfolg ist insbesondere der guten Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachämtern in der Kreisverwaltung zu verdanken, welche sich regelmäßig im Energie- und Klimateam über Möglichkeiten und Maßnahmen zur Reduktion der Energieverbräuche und der Treibhausgas-Emissionen austauschen. Denn nur mit interdisziplinärer Zusammenarbeit ist eine erfolgreiche Klimawende erreichbar“, ist sich Olrik Meyer sicher.
Das sechste und letzte Handlungsfeld „Kommunikation und Kooperation“ rundete die hervorragende Gesamtwertung ab. Hier würdigte der EEA insbesondere die gute Netzwerkarbeit mit Kommunen, Bevölkerung und Wirtschaft. Der Award ist nun vier Jahre gültig. Nutzen kann der Kreis Lippe die Auszeichnung beispielsweise bei Bewerbungen um Fördertöpfe für Klimaschutzprojekte.