Wie kann der Kreis Lippe auf Hitze, Dürre oder Starkregen reagieren? Mit der Evolving Regions Roadmap hat der Kreistag nun einen Fahrplan zur Klimafolgenanpassungen in Lippe verabschiedet. Darin sind über 40 Maßnahmenempfehlungen enthalten. „Das Dokument ist Ergebnis eines aufwändigen und intensiven Arbeitsprozesses. Es füllt das Leitbild, dass Lippe im Jahr 2040 klimarobust ist, mit Leben. Gleichzeitig macht es den Kreis Lippe deutschlandweit zu einem der Vorreiter bei der Thematik“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann.

 

Als einer von sieben Kreisen in NRW und einer Region in den Niederlanden nahm der Kreis Lippe von August 2021 bis März 2023 aktiv am Modellprojekt „Evolving Regions“ teil. Das Hauptziel war und ist, die beteiligten Regionen widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels aufzustellen. „In einem ersten Schritt haben wir mit der TU Dortmund eine Klimawirkungsanalyse erstellt. Das Kartentool zeigt mit Hilfe von verschiedenen Szenarien die lokalen Folgen des Klimawandels. Die Roadmap baut auf diesen Ergebnissen auf “, so Dr. Ute Röder, zuständiger Verwaltungsvorstand.

 

An dem offenen Arbeits- und Diskussionsprozess während des Projektzeitraums waren mehr als 120 Personen aus den verschiedensten Bereichen des öffentlichen Lebens im Kreis Lippe beteiligt, unter anderem die Kommunen, Naturschutzverbände, die Land- und Forstwirtschaft sowie die Politik. Im Zuge von insgesamt 24 Workshops haben sich die Teilnehmenden zu den vier Themenfeldern „Sozialer (Klima-)Wandel“, „Stadt & Dorf im Klimawandel“, „Landschaft im Klimawandel“ und „Vorbeugender Katastrophenschutz im (Klima-)Wandel“ ausgetauscht und Maßnahmen erarbeitet.

 

„In dem daraus resultierenden Fahrplan sind entsprechend der Themenfelder strategische Handlungsoptionen und ganz konkrete Maßnahmenempfehlungen in sogenannten Steckbriefen dargestellt“, erläutert der regionale Projektkoordinator Dr. Ingo Möller. Diese bieten einen konkreten Handlungsleitfaden, die Anpassung an den Klimawandel systematisch und planerisch sinnvoll anzugehen. So sind beispielsweise Maßnahmen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit, die Ausarbeitung eines Standards für eine klimaangepasste Bauleitplanung oder die Stärkung von bodenschonender Landbearbeitung sowie von Heckenpflanzungen angedacht.

 

„Die Verwaltung wird nun die Maßnahmen, die in ihren Einfluss liegen, priorisieren und konzeptionell umsetzen. Maßnahmenempfehlungen, die nicht in der Zuständigkeit des Kreises Lippe liegen, werden begrüßt und betroffene Akteure auf Wunsch unterstützt“, weist Olrik Meyer, Fachbereichsleiter Umwelt, auf das weitere Vorgehen hin. Mehr zum Projekt, den konkreten Maßnahmen und der Klimawirkungsanalyse gibt es unter www.kreis-lippe.de (Stichwort: Evolving Regions).