Das Lipperland hat der TBV-Tross nach dem Nachholspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt am Donnerstagabend nicht gesehen. Auf direktem Weg geht es für Florian Kehrmann und sein Team aus dem hohen Norden Deutschlands weit südlich ins Schwabenland. Dort wartet bereits am Samstagabend die nächste Herausforderung, wenn der TBV Lemgo Lippe um 18.30 Uhr beim TVB Stuttgart gefragt ist. „Zum Abschluss der Monsterwoche gilt es für uns, noch einmal alle Kräfte zu bündeln und in die sicherlich schwere Aufgabe in Stuttgart alles reinzupacken“, so TBV-Coach Florian Kehrmann.

 

Während Lemgo sich unter der Woche noch spektakulär im DHB-Pokal gegen die Füchse Berlin behaupten konnte, war für Stuttgart einen Tag später nach einer Niederlage bei den Rhein-Neckar Löwen im Achtelfinale Schluss. „Der Sieg für die Löwen ist verdient“, räumte TVB-Trainer Roi Sanchez im Nachgang ein. Mut schöpfte er hingegen aus dem Auftreten seiner Mannschaft, die bis zehn Minuten vor Ende der Partie auf Augenhöhe mit dem deutschen Meister von 2017 war und für einen Sieg in Frage kam. Noch Anfang Oktober schlug man die Löwen vor heimischer Kulisse immerhin recht deutlich mit 35:30 – der erste Saisonsieg nach vier Niederlagen gleich zu Beginn der laufenden Spielzeit.

 

Das gewonnene Selbstvertrauen nutzten die Stuttgarter, um sich wenig später auch gegen Balingen zwei wichtige Punkte im Abstiegskampf zu sichern. Es folgten drei teils bittere Niederlagen gegen Flensburg (29:30), Wetzlar (34:35) und Melsungen (23:29), bevor der TVB eine kleine, aber durchausbemerkenswerte Serie startete: Zunächst erkämpfte man sich in eigener Halle ein Unentschieden gegen die Füchse, dann siegte das Sanchez-Team Ende November recht deutlich mit 32:27 in Erlangen und holte auch vor gut zwei Wochen beim Spiel gegen den Tabellenletzten Minden „Big Points“. Zuletzt gab es für den TVB dann wieder zwei Niederlagen in Folge gegen Lübbecke und Hannover.

 

„Stuttgart spielt einen sehr schnellen Tempohandball und versucht immer wieder, nach Gegentoren über die schnelle Mitte zum Erfolg zu kommen“, kennt Florian Kehrmann die Stärken des kommenden Gegners. Die zentrale Achse in der TVB-Offensive sei das Spiel mit den Kreisläufern, die „immer wieder tiefe Sperren stellen und auch im Zwei-gegen-Zwei zum Einsatz kommen.“ Mit Kristjansson, Müller, Lönn und Weiß verfüge der Tabellensechszehnte zudem über viel Wurfkraft aus dem Rückraum, während die beweglichen Hanusz und Runarsson von der Rückraum-Mitte-Position Alarm machen und „immer wieder versuchen in die Lücken zu stoßen“, so Kehrmann.

 

Den Schlüssel zum Erfolg sieht der TBV-Übungsleiter aber auch im vierten Spiel der Monsterwoche darin, die eigene Leistung abzurufen. Selbstverständlich stecken die harten Spiele der vergangenen Tage in den Knochen, aber „jetzt gilt es, die Zähne zusammenzubeißen“, sagt Kehrmann. „Wir haben gesehen, dass wir Flensburg gerade in der Abwehr vor große Probleme stellen konnten.“

 

Das müsse der TBV auch gegen Stuttgart tun, um zu Ballgewinnen zu kommen. Der Matchplan für den Abschluss einer kräftezehrenden Woche, die Kehrmann und Co. sicher mit zwei wichtigen Punkten in Stuttgart feiern wollen. Das Schiedsrichtergespann für die Partie am Samstag besteht aus Stefan Schneider und Colin Hartmann, die Spielaufsicht hat Jürgen Rieber. Sky überträgt das Spiel wie gewohnt live auf Sky Sport 5 HD, die Berichterstattung dort beginnt schon um 18.15 Uhr.