Fremd­gesteuert. Eine EMS-Trainings­einheit dauert 20 Minuten und kostet etwa 20 bis 40 Euro. © Pablo Castagnola.

Elektrische Muskelstimulation verspricht vieles, was das Training aktuell noch nicht ausreichend hält, kritisiert die Oktober-Ausgabe von test. Sie hat sechs der größten EMS-Ketten in Deutschland untersucht. Bis auf eine gute waren alle befriedigend. Diese junge Sportart kommt aus dem Reha-Bereich und soll mit Elektro-Impulsen in kürzester Zeit maximale Erfolge bringen.

 

„Da muss sich noch was bewegen“, so Katrin Andruschow, die den Test geleitet hat. Kein Anbieter sei in Topform, keine Kette setze das Konzept konsequent genug um. So hapert es manchmal an der Kompetenz der Trainer, an der Erfassung des Gesundheitszustands der Trainierenden und am Abfragen des Schmerzempfindens, denn die kleinen elektrischen Impulse können nicht nur kribbeln oder recht unangenehm werden, sondern bei unsachgemäßer Anwendung auch Muskulatur schädigen. „Auch nicht akzeptabel: In manchen Studios fanden Trainings zu dritt statt“, ergänzt die Projektleiterin, „dabei sollte ein Trainer maximal nur zwei Personen gleichzeitig betreuen.“

 

Beim EMS sitzen auf angefeuchteten Funktionswesten Elektroden, die Strom an die Muskulatur weiterleiten, während der oder die Übende unter Muskelanspannung Positionen einnimmt oder bestimmte Bewegungen ausführt. Das dauert vier Sekunden, auf die vier Sekunden Pause folgen. Der elektrische Reiz löst eine Muskelkontraktion aus. Anders als beim konventionellen Krafttraining werden viele große Muskelgruppen gleichzeitig stimuliert und auch tiefliegende Muskulatur erreicht. Es sind insgesamt pro Session nur 20 Minuten Training nötig, und das kostet zwischen 20 und 40 Euro.

 

Auch Sportwissenschaftler, die das Konzept befürworten, weil es effektiv und gelenkschonend ist, kommen in der aktuellen test-Ausgabe zu Wort. Sie empfehlen das Training unter anderem für Ältere, die dadurch Kraft und Funktionalität erhalten und aufbauen können. Allerdings eignet sich EMS nicht für jeden. Krebskranke, Menschen mit hochgradigem Diabetes, Schwangere oder alle mit Herzproblemen etwa sollten auf das Training verzichten. Und noch ein Dämpfer: EMS ist auch keine Wunderwaffe gegen überflüssige Pfunde.

 

Der Test EMS-Studios findet sich in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift test und ist online abrufbar unter www.test.de/ems-studios (kostenpflichtig).

 

Pressemeldung: Stiftung Warentest.