Zum 1. Oktober hat Muhamed Kudic (47) die Professur für Intrapreneurship und Digitale Transformation am Fachbereich Elektrotechnik und Technische Informatik der TH OWL übernommen. Er möchte die Erfolge des Bachelorstudiengang „Digital Management Solutions“ (DiMS) auf dem BildungsCampus Herford weiter ausbauen und den Studierenden praxisnahe ökonomische und technologische Fähigkeiten vermitteln. Foto: TH OWL

Seit dem 1. Oktober ist Dr. Muhamed Kudic als neuer Professor an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) tätig. Der 47-jährige Wirtschaftswissenschaftler übernimmt die Professur für Intrapreneurship und Digitale Transformation am Fachbereich Elektrotechnik und Technische Informatik. Der gebürtige Siegener ist Vater zweier Kinder. Er stammt aus Südwestfalen, einer Region mit vielen Parallelen zu Ostwestfalen-Lippe. „Hier sehe ich vielfältige interessante Anknüpfungsmöglichkeiten zu meiner bisherigen Arbeit – beispielsweise bei der Digitalisierungsunterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen in ländlich-industrialisierten Regionen.“

 

Nicht nur die strukturellen Gemeinsamkeiten auf regionaler Ebene, sondern insbesondere die hohe inhaltliche Passung zwischen der Position und seinem Profil sowie der ausgezeichnete Ruf der TH OWL haben ihn zur Bewerbung bewogen. „Die TH OWL gilt unter Kolleginnen und Kollegen als sehr gute Adresse“, erklärt er. Nach Abschluss des Diplomstudiengangs Wirtschaftswissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum im Jahr 2006 absolvierte Muhamed Kudic ein Auslandssemester an der HANKEN School of Economics in Helsinki, Finnland. Er begann seine akademische Laufbahn an der Technischen Universität Kaiserslautern als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strategisches und Internationales Management und qualifizierte sich für eine dreijährige Promotionsstelle am Leibniz-Institut for Economic Research in Halle.

 

Seine Promotion erlangte Kudic 2012 an der Universität Hohenheim in Stuttgart mit einer Dissertation über Innovationsnetzwerke in der deutschen Laserindustrie. Zwischen 2013 und 2017 sammelte er praktische Erfahrung als wissenschaftlicher Referent und Datenanalyst in der Wissenschaftsstatistik gGmbH des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft in Essen bevor er eine Stelle als PostDoc und Nachwuchsforschungsgruppenleiter im Bereich „Innovation und technologischem Wandel“ an der Universität Bremen annahm.

 

In seinen letzten beruflichen Stationen, im Umfeld der Universität Siegen, übernahm Muhamed Kudic ab 2020 Verantwortung als Geschäftsführung der DNZ gGmbH und wissenschaftlicher Referent des Prorektors für Digitales und Regionales der Universität Siegen. Er leitete ab 2020 das Mittelstand-Digital Zentrum Ländliche Regionen und ab 2022 das ATLAS-Projekt, welches sich im Kern mit der digitalen und nachhaltigen Transformation der Automobilzulieferindustrie in Südwestfalen befasst. Muhamed Kudics Forschungsinteresse konzentriert sich auf die Transformationsdynamik regionaler und sektoraler Innovationssysteme, die in vielfältiger Weise durch digitale Technologien und globale Megatrends beeinflusst werden. Sein Ziel sei es, die Determinanten und Hemmnisse von Innovationsprozessen besser zu verstehen und gemeinsam mit Firmen und Gründer:innen in der Region an ökonomisch tragfähigen, nachhaltigen und digitalgestützten Wettbewerbsmodellen der Zukunft zu arbeiten.

 

Unter Rückgriff auf seine Arbeit betont Professor Kudic: „Forschung und Innovation gelten als zentraler Motor unserer modernen Wissensgesellschaft. Dabei bilden gute Lehre, akademische Exzellenz und praxisnahe Forschung keineswegs einen Widerspruch, sie eröffnen neue Perspektiven und liefern Ansatzpunkte, die sich gegenseitig befruchten“. Selbstverständlich gibt es auch konkrete und ambitionierte Pläne für die Lehre in den kommenden Jahren. Gute Lehre orientiere sich stets an den Bedarfen der involvierten Anspruchsgruppen, angefangen bei den Studierenden bis hin zu den zukünftigen Arbeitgeber:innen. Der Einsatz digitaler Werkzeuge und innovative Lehrformate werde immer wichtiger, wie Professor Kudic betont.

 

In diesem Sinne möchte er die Erfolge des Bachelorstudiengang „Digital Management Solutions“ (DiMS) in Herford weiter ausbauen und den Studierenden praxisnahe ökonomische und technologische Fähigkeiten vermitteln. Er ist sich sicher, ein Studienabschluss in diesem Bereich „eröffnet hoch interessante Jobmöglichkeiten für die Zukunft. Wenn ich einen Beitrag zu solchen Erfolgsgeschichten leisten kann, ist viel geschafft.“ Schließlich betont Professor Kudic die zentrale Bedeutung von Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Es sei wichtig eine Kultur der wertschätzenden Zusammenarbeit zu etablieren.

 

„Wenn es gelingt, eine angenehme und vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, öffnen sich Menschen für Neues und verlassen ihre Komfortzone. Dies ermöglicht Wissensaustausch und gegenseitiges Lernen auf Augenhöhe.“ In seiner Freizeit vereist Professor Kudic gerne mit seiner Familie. „Es macht viel Spaß, fremde Länder zu bereisen, weil man stets mit neuen Eindrücken über Lebenswirklichkeiten andere Menschen und Kulturen wiederkehrt.“ Mit seiner Berufung gewinnt die TH OWL einen Experten, der sowohl in der Wissenschaft als auch in der Praxis fest verankert ist.

 

Pressemeldung: TH OWL