An die Spiele auf dem Kunstrasenplatz beim SC Wiedenbrück haben die meisten unserer Spielerinnen sicherlich keine guten Erinnerungen. Zu häufig sind wir von dort mit verletzten Spielerinnen und meist unglücklichen Niederlagen wieder nach Hause gekommen. Das wir zu diesem Nachholspiel auch noch ohne unsere Stammkräfte Jana Wiemann-Großpietsch und Marina Heidebrecht (beide in Urlaub) anreisen mussten und Anna-Lena Meyer und Milena Szymkowiak angeschlagen ins Spiel gegangen sind, hat die Stimmung im Vorfeld ebenfalls nicht unbedingt aufgehellt.
Aus diesen negativen Begleitumständen heraus hat die Mannschaft jedoch eine erstaunlich neue Kraft geschöpft. Dank einer herausragenden kämpferischen Mannschaftsleistung und mit Unterstützung der Spielerinnen Tabea Macy und Julia Hartmann aus der 2. Mannschaft, hat sich das Team den angestrebten Auswärtspunkt redlich verdient.
So richtig angefangen hat das Spiel, als Genephe Mäder unsere Torjägerin Jennifer Reinhold (Friedel) das erste Mal auf die Reise schickte und Jenni in der 4. Minute zum 0:1 für uns einnetzen konnte. Das Ergebnis waren wütende, meist mit langen Bällen vorgetragene Angriffe des Gegners. So kam es immer wieder zu 1-gegen-1-Situationen, die von beiden Seiten mit großer körperlicher Intensität geführt wurden.
Schon kurzer Zeit später ergab sich nach einem Abwehrfehler für Jennifer Reinhold eine weitere große Tormöglichkeit, die allerdings die gut aufgelegte Torfrau des SC Wiedenbrück durch einen beherzten Einsatz zunichte machte. Die gegnerische Torgarantin Jocelyn Hampel war dieses Mal als Spielmacherin eingesetzt und kam wiederholt mit überraschenden Tempodribblings zu guten Abschlussmöglichkeiten.
Zu unserem Glück verfehlten ihre Torschüsse aber ein um das andere Mal unser Tor. Schließlich war es wieder ein Standard, der zum Ausgleich für den SC Wiedenbrück führte. Der gegnerischen Mannschaftsführerin Marlene Hellwig gelang es in der 20. Spielminute, einen Eckball direkt und unhaltbar in unser „langes“ Toreck zum 1:1 Halbzeitstand (und sogleich Endstand) zu zirkeln.
Auch in der 2. Halbzeit machte der SC Wiedenbrück weiterhin erheblich Druck. Bereits aus der eigenen Abwehrreihe heraus wurde immer wieder mit hohen und weiten Bällen der Weg zu unserem Tor gesucht. Aber auch in diesen Situationen haben unsere Spielerinnen gezeigt, über welch eine gute Einstellung und Physis sie verfügen. Zu einem richtig gefährlichen Angriff ist der Gegner dann aber doch nicht mehr gekommen.
In dieser Phase des Spiels bekam allerdings unsere Angriffsspitze Jennifer Reinhold (Friedel) bei jedem unserer Konter die äußerst robuste Abwehrarbeit zu spüren. Schließlich zog auch der Schiedsrichter die Notbremse und mahnte die Gegenspielerin mit einer Gelben Karte zu fairen Zweikämpfen. Die Mannschaftsleistung hat allen Respekt verdient.