Freitag der 13. Für die Wirtschaft kein schlechter Tag. Quelle: ©Rolandst – stock.adobe.com.

Freitag der 13. gilt als Unglückstag. Wer daran glaubt, bleibt zuhause und meidet jedes Risiko. Hat dieser Aberglaube Einfluss auf die Wirtschaft? Korbinian von Blanckenburg, Wirtschaftswissenschaftler an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) sagt, dass genau das Gegenteil der Fall ist. „Wirtschaftlich betrachtet ist Freitag der 13. sogar ein Glückstag“, sagt Wirtschaftswissenschaftler Korbinian von Blanckenburg von der TH OWL. Eine Studie der Universität Dublin zeigt, dass statistisch betrachtet die Wirtschaftsleistung in 11 von 19 Industrienationen an einem durchschnittlichen Freitag dem 13. höher ist als an anderen Freitagen.

 

Dazu gehört neben Großbritannien und Japan zum Beispiel auch Deutschland. Dafür kann es laut von Blanckenburg mehrere Gründe geben. Beispiel Aktienhandel: Menschen lassen sich bei ökonomischen Entscheidungen durchaus von Gefühlen und Aberglauben beeinflussen. Manche Aktienhändler haben eine Glücks-Krawatte, andere nehmen auf dem Weg zur Arbeit immer dieselbe Straße. Seit den 80er Jahren hat der Computerhandel auf den Aktienmärkten aber derart an Bedeutung gewonnen, dass solche gefühlsgeleiteten Entscheidungen immer weniger geworden sind.

 

Selbst wenn in Deutschland an einem Freitag dem 13. alle Menschen zuhause bleiben würden, nicht einkaufen oder mit Aktien handeln würden, hätte das laut von Blanckenburg in einer globalisierten Weltwirtschaft keinen durchschlagenden Effekt. Denn in anderen Ländern gelten andere Regeln. Das fängt schon in Europa an. In Italien gilt der Freitag nur als Unglückstag, wenn er auf den 17. fällt, Chinesen fürchten sich vor der Zahl 4, die 13 gilt dort als Glückszahl. Versicherungskonzerne haben ermittelt, dass in den vergangenen zehn Jahren an den Freitagen, die auf einen 13. gefallen sind, weniger Schäden entstanden sind, als an normalen Tagen.

 

„Einer der schlimmsten Tage für Anleger weltweit, der berühmte ‚Black Friday‘, war übrigens tatsächlich ein Donnerstag“, sagt von Blanckenburg. Am 24. Oktober 1929 löste ein Abwärtstrend der New Yorker Börse einen weltweiten Kurssturz aus, den folgenreichsten Börsencrash der Geschichte. Weil es in Europa zu diesem Zeitpunkt schon nach Mitternacht war, ging der Kurssturz als „Schwarzer Freitag“ in die Geschichtsbücher ein.

 

Text: Ann-Katrin Johannsmann.