Freuen sich mit dem Ordensträger Friedrich Diekhof (Mitte) und seiner Frau Brigitte Diekhof über dessen Auszeichnung: Landrat Dr. Axel Lehmann (links) und Detmolds stellvertretende Bürgermeisterin Christ-Dore Richter (rechts). Foto: Kreis Lippe

Die Heimat erhalten und die Geschichte für nachfolgende Generationen festhalten – dieses Bestreben liegt Friedrich Diekhof seit vielen Jahren am Herzen. Für sein herausragendes Engagement in der Heimatpflege ist der Detmolder nun im Rahmen einer Feierstunde von Landrat Dr. Axel Lehmann mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. „Seit Jahrzehnten setzten Sie sich für die Geschichte, den Erhalt und die Entwicklung des Ortsteils Pivitsheide V. L. ein. Es ist Ihnen ein besonderes Bedürfnis, Erinnerungen zu wahren und für die Nachwelt festzuhalten“, betonte der Landrat in seiner Laudatio. „Für Ihre Heimat und das Gemeinwohl engagieren Sie sich auf vielfältige Weise. Sie leben das Ehrenamt und sind ein Vorbild, das stets persönlich Hand anlegt“, führte er weiter aus.

 

Seit mehr als 50 Jahren ist der Ordensträger Mitglied im Heimat- und Verkehrsverein Pivitsheide V. L. Während seiner jahrzehntelangen Vereinszugehörigkeit war er in verschiedenen Funktionen tätig und gehörte bis Anfang dieses Jahres zum erweiterten Vorstand. Zahlreiche Projekte sind auf das persönliche Engagement Diekhofs zurückzuführen. Für die Sanierung des Mühlenteiches im Jahr 2004 war die Übereignung von Böschungsflächen der Anrainer an die Stadt Detmold erforderlich. Als ein Anrainer seinen Teil nicht abtreten wollte, überlies Diekhof einen Teil seines Grundstücks und machte damit die Sanierung möglich. Seither wird der Mühlenteich sowie das umliegende Gelände durch ein Gruppe von Ehrenamtlichen gepflegt. Diese wurde nicht nur durch den Geehrten ins Leben gerufen, sondern auch koordiniert und unterstützt. Dank seiner Gestaltungsvorschläge konnten bisher zahlreiche Projekte und Anpflanzungen zur Aufwertung des Geländes realisiert werden.

 

Als 2011 das Mühlrad der ehemaligen „Kohlpötter Mühle“ entsorgt werden sollte und eine Restaurierung nicht mehr möglich war, wurde aufgrund seiner Initiative ein Mühlrad aus Eichenholz nachgebaut und aufgestellt – genau an der Stelle des Mühlbachs, an der bis in die 1960er Jahre ein baugleiches Mühlrad im Einsatz war. Auch die Restaurierung dreier Torbögen alter Fachwerkhäuser erfolgte unter Diekhofs Leitung. Die Bögen wurden an markanten Stellen in Pivitsheide wieder aufgestellt. Im Jahr 2013 entwarf Diekhof den Gestaltungsplan für die Umgestaltung des ehemaligen Friedhofs in eine öffentliche Begegnungs- und Erinnerungsstätte und sorgte für die Umsetzung einzelner Maßnahmen wie zum Beispiel der Anlage eines Baumlehrpfades. Auch die kostenneutrale Erneuerung von mehr als 80 Ruhebänken im Ort konnte dank seiner Idee, Bankpaten für eine Finanzierung zu finden, erfolgen.

 

Nach dem Rückbau der katholischen Kirche „Heilig Kreuz“ sicherte sich der Heimat- und Verkehrsverein die Kirchenglocken, um ein Glockendenkmal zu errichten. Diekhof übernahm neben der Planung und Gestaltung des Denkmals auch die Begleitung der Maßnahme bis zur Fertigstellung. Als Fachwart für Archiv und Dorfchronik hat der Ordensträger in seinen privaten Räumen ein umfassendes Vereinsarchiv eingerichtet. Zudem ist er Verfasser von zwei Bildbänden über die Geschichte von Pivitsheide, die er gemeinsam mit dem Heimat- und Verkehrsverein herausgegeben hat. Mit historischen Fotos und erläuternden Texten hat er seine Kenntnisse in den Chroniken für nachfolgende Generationen festgehalten. Der Verkaufserlös kommt dem Heimat- und Verkehrsverein zugute. Neben seinem außerordentlichen Engagement in der Heimatpflege ist Diekhof ein engagiertes Mitglied der Arbeiterwohlfahrt im Ortsverein Pivitsheide.