Gastronomen und Hoteliers blicken auf eine erfolgreiche Winter und Frühjahrssaison zurück. Die Stimmung ist gut und der Blick in die Zukunft optimistisch. Der IHK-Konjunkturklimaindikator für das Gastgewerbe ist um 2,9 Punkte auf aktuell 132,5 Punkte weiter angestiegen, berichtet die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe). Die Stimmung innerhalb der Tourismusbranche bewegt sich auf gutem Niveau.

 

Sowohl für die Gastronomie als auch für die Hotels spielte das gute Wetter dabei eine große Rolle: Auf den außergewöhnlich guten Sommer folgte ein milder und kurzer Winter, davon profitierte insbesondere die speisegeprägte Gastronomie. Mehr als jeder zweite lippische Betrieb bewertet die aktuelle Lage mit der Note „gut“. Lediglich fünf Prozent sind unzufrieden. Im Vergleich zur vorherigen Saison hat sich die Geschäftslage zwar abgekühlt, aber der Konjunkturklimaindikator der Gegenwart liegt weit über der 100-Punkte-Marke.

 

Die Geschäfte hätten sich noch besser entwickelt, wenn nicht der Personalmangel gerade an Wochenenden zu Beeinträchtigungen geführt hätte. Reservierungen konnten nicht angenommen werden, weil Servicepersonal fehlte. Die Umsätze bewegen sich überwiegend auf dem sehr guten Niveau der Sommerumfrage. Bei einem Fünftel sind die Umsätze weiter gestiegen. Jeder zehnte Betrieb beklagt ein Umsatzminus.

 

Zum Umsatzwachstum trugen in der abgelaufenen Saison vornehmlich heimische Gäste bei. Urlaubs– und Geschäftsreisende hielten sich eher zurück. In der Hotellerie stieg die durchschnittliche Zimmerauslastung bei einem Sechstel an. Gleich viele Unternehmen berichten aber auch vom Gegenteil. Laut der IHK-Umfrage bewegt sich die durchschnittliche Auslastung der angebotenen Betten wie im Sommer bei rund 54 Prozent.

 

Die Ertragslage hat sich in der Gastronomie im Gegensatz zur Hotellerie etwas konsolidiert. Das Gastgewerbe hat in der abgelaufenen Saison mehr als erwartet investiert. Der Blick in die Zukunft ist optimistisch. Der Anteil der Antwortenden, die von einer Verbesserung der Geschäftslage ausgeht, hat sich auf ein Viertel fast verdoppelt. Der Anteil der Pessimisten ist um zwei Drittel auf fünf Prozent geschrumpft.

 

Es sind vor allem die Restaurantbesitzer, die erwartungsvoll in die Zukunft blicken und stärker als in der Vorumfrage auf steigende Umsätze hoffen. Verzehr– und Übernachtungspreise werden in der nächsten Saison überwiegend gleich bleiben. Nur jeder dritte Betrieb kann steigende Kosten für Energie, Lebensmittel und Löhne weitergeben. Der Fachkräftemangel ist und bleibt die größte Herausforderung für das Gastgewerbe.

 

Die Gastronomie ist davon noch stärker betroffen als die Hotellerie. Unternehmen beklagen, dass selbst Aushilfen nicht zu finden sind. Ein Unternehmer formuliert: „Weniger geht nicht. Mehr findet sich nicht!“ Diese Situation spiegelt sich in den Beschäftigungsplänen wider: Nur ein Siebtel kann zusätzliches Personal einstellen. Ein Sechstel der Antwortenden rechnet mit einem Rückgang der Beschäftigten, weil Fachkräfte Mangelware sind. Hohe Personalkosten sind der Risikofaktor Nummer zwei. Herausforderung Nummer drei sind in der Gastronomie die hohen Lebensmittelpreise.