In den lippischen Kommunen fallen die Gebühren für Wasser- und Abwasser wie bereits in den vergangenen Jahren sehr unterschiedlich aus. Das hat der diesjährige Gebührenvergleich der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) ergeben. Die IHK Lippe hat im Januar bei den 16 lippischen Kommunen die aktuellen Gebühren für Wasser und Abwasser erfasst und ihren Online-Rechner aktualisiert. „Damit können Unternehmen nun ermitteln, welche Aufwendungen bei gleicher Leistung in den jeweiligen lippischen Kommunen zu erbringen sind“, erläutert Matthias Carl, stellvertretender Geschäftsführer der IHK Lippe. Der Rechner sorge für mehr Transparenz bei den Gebühren und erlaube einen Überblick über die Kostenentwicklung der vergangenen Jahre, so Carl

 

Je nach Umfang der versiegelten Grundstücksfläche, Wasserverbrauch und Abwasseraufkommen müssen Unternehmen in Lage und Detmold besonders tief in die Tasche greifen. Vergleichsweise günstig sind Schlangen, Bad Salzuflen, Horn-Bad Meinberg und Augustdorf. Die IHK Lippe hat zur Veranschaulichung die Kosten für drei unterschiedliche, fiktive Unternehmen berechnet (siehe Tabelle). Dabei zeigen sich extreme Gebührenunterschiede: „In Lage bzw. Detmold müssen diese Unternehmen zwischen 55 und 68 Prozent mehr zahlen als in den günstigsten Gemeinden Schlangen bzw. Augustdorf“, berichtet Carl.

 

Bis auf Lügde und Oerlinghausen haben alle Kommunen ihre Gebühren verändert. „Die Gebührenerhöhungen und -senkungen halten sich dabei im Schnitt der betrachteten Verbrauchsfälle fast die Waage“, erläutert Carl. Allerdings seien die Gebühren in Augustdorf im Schnitt um knapp 13 Prozent angehoben und in Horn-Bad Meinberg um durchschnittlich gut 10 Prozent gesenkt worden.

 

Die IHK Lippe fordert alle Kommunen auf, die Wasserver- und -entsorgung so effizient wie möglich zu gestalten. Dies gelte im Besonderen für Kommunen mit rückläufigen Einwohnerzahlen. Immer weniger Köpfe müssten die hohen Fixkosten tragen, erläutert die IHK Lippe. Hier könne gegebenenfalls mehr interkommunale Zusammenarbeit Sinn machen. Auch sollten durch Abwassergebühren keine Haushaltslöcher gestopft werden. Vielmehr könnten die Kommunen den eigenen Wirtschaftsstandort durch wirtschaftsverträgliche Gebühren stärken, empfiehlt die IHK Lippe. Denn neben hohen Energiekosten und der Grundsteuer seien hohe Gebühren für Unternehmen ein wesentlicher Standortnachteil. Das habe auch die letzte Standortumfrage der IHK Lippe gezeigt.

 

Die individuellen Kosten können Unternehmen jeder Größe sowie Haushalte im Online-Gebührenrechner der IHK Lippe selbst errechnen und mit den Kosten in anderen Kommunen vergleichen. Der Rechner hebt die teuerste und die günstigste Kommune hervor und stellt die Ergebnisse grafisch dar – auch im Vergleich der letzten neun Jahre. Online-Rechner: www.detmold.ihk.de (Nr. 4329010)

 

Pressemeldung: IHK