V.l. Andrea Hegerbekermeier, Geschäftsführerin, Jürgen Berghahn MdB, Heike Klaas, Friseur-Obermeisterin der Friseur- und Kosmetik-Innung Lippe, Heike Eckhoff, Friseurmeisterin und Inhaberin des Salons, Michael H. Lutter, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe.

Am 5. Juni 2023 fand im Friseursalon Heike Eckhoff in Bad Salzuflen-Schötmar ein Gespräch im Rahmen der Gesprächsreihe „Handwerk vor Ort“ statt. Die Veranstaltung wurde von der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe organisiert. An dem Gespräch nahmen wichtige Vertreter der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe teil, darunter:

 

Heike Eckhoff, Friseurmeisterin und Inhaberin des Salons.

 

Michael H. Lutter, Hauptgeschäftsführer.

 

Andrea Hegerbekermeier, Geschäftsführerin.

 

Heike Klaas, Friseur-Obermeisterin der Friseur- und Kosmetik-Innung Lippe.

 

Pamela Seewald-Grabosch, Pressereferentin.

 

Jürgen Berghahn MdB.

 

„Herausfordernde Zeiten liegen vor uns. Die Corona-Pandemie hat ihre Spuren hinterlassen, ein schrecklicher Krieg tobt in der Ukraine und wir reden von einer Zeitenwende in vielerlei Hinsicht und dann ist da noch der Klimawandel. Wir müssen uns diesen veränderten Realitäten stellen und sie meistern“, betont der Bundestagsabgeordnete Jürgen Berghahn. Die Auswirkungen dieser Herausforderungen machen sich auch im Handwerk deutlich bemerkbar, sind sich alle Gesprächsteilnehmerinnen einig.

 

„Ich betrachte mich als Teil des Teams und nicht als Chefin“, erklärte Heike Eckhoff. „Wenn man seine Mitarbeiterinnen gut behandelt, bleiben sie auch langfristig im Unternehmen.“ Dies scheint im Fall des Friseursalons Heike Eckhoff in Bad Salzuflen-Schötmar zu funktionieren. Der Salon beschäftigt vier Friseurmeisterinnen. Frau Eckhoff übernahm den Salon 1986 von ihrer Vorgängerin und führt ihn seitdem erfolgreich an seinem neu gestalteten Standort in Schötmar. Jedoch stehen Frau Eckhoff auch Herausforderungen gegenüber:

– Steigende Energie- und Stromkosten
– Höhere Personalkosten

 

Diese erhöhten Belastungen können nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden. Frau Hegerbekermeier betonte, dass auch die Konkurrenz durch Billiganbieter, die sich nicht immer an die Regeln halten und ihre Kompetenzen überschreiten, ein großes Problem darstellt. Die Kreishandwerkerschaft hat jedoch nur begrenzte Kontrollmöglichkeiten. All diese Faktoren erschweren die Arbeit, die trotzdem großen Spaß macht. Zusätzlich sind die Rücklagen durch die Corona-Pandemie aufgebraucht worden, wie Heike Eckhoff berichtete. Viele Friseurbetriebe mussten schließen.

 

Ein zentrales Thema des Gesprächs war das Problem der Fachkräftesicherung zu bezahlbaren Konditionen. Es werden allein sechs Ausbildungsmeister, darunter Elektromeister und Heizungsbauer, gesucht, erklärte Hauptgeschäftsführer Michael H. Lutter. Manchmal spielen „Soft Skills“ eine größere Rolle als finanzielle Anreize. Das Handwerk wird häufig mit der Industrie gleichgesetzt, doch die meisten kleinen Handwerksbetriebe können nicht unter denselben Bedingungen wie Industriebetriebe überleben, betonte Michael H. Lutter. Die versprochenen Fördergelder erreichen die Handwerksbetriebe nicht in ausreichendem Maße.

 

Herr Berghahn hob im Gespräch die Bedeutung des Handwerks hervor. Als gelernter Elektroinstallateur weiß er aus eigener Erfahrung um den Wert des Handwerks. Nicht umsonst lautet der Slogan der Werbekampagne: Handwerk ist die „Wirtschaftsmacht von nebenan“. Jürgen Berghahn wird sich dafür einsetzen, dass die zugesagten Fördermittel auch bei den Handwerksbetrieben ankommen. Das Handwerk spielt eine besondere Rolle in der Diskussion um den Entwurf des neuen Gebäudeenergiegesetzes. Ohne Handwerker sind solche Projekte undenkbar.

 

Herr Lutter wünscht sich ein Umdenken in der Gesellschaft. Das Handwerk sollte einen höheren Stellenwert erhalten, sei es in der schulischen Ausbildung oder in der Anerkennung seiner Bedeutung für die Gesellschaft. Dabei hofft er auf eine engere Zusammenarbeit mit der TH OWL, um neue Technologien in die handwerkliche Ausbildung zu integrieren. „Wir müssen mit der Zeit gehen“, betonte er. Das Gespräch war äußerst aufschlussreich, und es bleibt noch viel zu tun. Die Lösungen sind nicht immer sofort greifbar, aber der Austausch ist entscheidend, um neue Lösungsansätze zu finden.

 

Pressemitteilung des Bundestagsabgeordneten Jürgen Berghahn