Seit dieser Woche sind vereinzelt die ersten Mähdrescher auf den Getreidefeldern in Nordrhein-Westfalen im Einsatz. Je nach Wetter wird es in den kommenden Tagen überall richtig losgehen, teilt die Landwirtschaftskammer NRW mit. Nach der Wintergerste dreschen die Bauern die übrigen Getreidearten wie Winterweizen, Triticale, eine Kreuzung aus Weizen und Roggen, Roggen, Sommergerste, Sommerweizen und Hafer. Auch die Rapsernte beginnt in Kürze.
Die Prognosen für die Getreideernte in Nordrhein-Westfalen sind überwiegend optimistisch. Ob die alte Bauernregel, nach der ein kühler und nasser Mai den Bauern Scheune und Fass füllt, auch in diesem Jahr gilt, wird sich zeigen. Kühl war der Mai in diesem Jahr. Das bedeutet immer schlechte Karten für Krankheiten und Schädlinge. Die heißen Temperaturen Mitte Juni können jedoch zu Trockenstress bei den Pflanzen geführt haben. Hier bleibt abzuwarten, wie sich die Hitze auf den Ertrag ausgewirkt hat.
Um die Getreideernte einfahren zu können, benötigen die Landwirte jetzt einige Wochen trockenes Wetter. Häufige Regenschauer erschweren die Ernte, verursachen hohe Trocknungskosten und können zu einer schlechteren Qualität des Getreides führen. Unwetter mit Starkregen und Hagel können eine sicher geglaubte Ernte innerhalb kürzester Zeit zerstören.
2020 wurden in Nordrhein-Westfalen 507.100 ha Getreide angebaut. Das entspricht der Hälfte des Ackerlandes. Die wichtigste Getreideart in NRW ist der Winterweizen, der 2020 auf 239.100 ha stand. An zweiter Stelle folgt die Wintergerste mit 153.700 ha. Die Anbaufläche von Triticale lag bei 59.600 ha. Roggen, früher das wichtigste Brotgetreide, wurde in NRW nur noch auf 34.200 ha angebaut.
Pressemeldung: Landwirtschaftskammer NRW.