Von Moldawien bis Wolfsburg: Überzeugend präsentierte Projekte prämiert im Wettbewerb „Unternehmen: Musik“
Pavel Efremov ist Akkordeonist und hat bereits viele Wettbewerbe gewonnen. Im Dezember 2021 wurde ihm in Chișinău, der Hauptstadt Moldawiens, der Preis für den besten moldawischen Studierenden des Jahres in der Kategorie „Kunst“ verliehen. Moldawien ist sein Heimatland, zu dem Efremov eine große Verbundenheit spürt. Er möchte helfen, sich für die Musikausbildung in dem kleinen und armen Land stark zu machen. 2019 gründete er die Initiative „Accordion Soul“, um junge Talente vor Ort zu fördern.
Ein Projekt mit großem Potenzial präsentierte Efremov vergangene Woche der Jury des Wettbewerbs „Unternehmen: Musik“, für den Dr. Arend Oetker als Initiator und Förderer auch in diesem Jahr Preisgelder in Gesamthöhe von 15.000 Euro über die Stiftung der HfM Detmold zur Verfügung gestellt hatte. „International Experience for the Next Generation“ – so lautet der Titel, mit dem der Akkordeonist einen Sommer-Campus in seinem Heimatland gründen möchte. In diesem sollen Talente an einem naturbelassenen Ort in der Nähe der moldawischen Hauptstadt zur freien Entfaltung kommen. Ein Team aus Lehrkräften rund um Efremov erteilt den Unterricht. Die Jury belohnte die solide Planung des bildungspolitisch ambitionierten Projekts mit dem 1. Preis in Höhe von 5.500 Euro.
Die Frage der Nachwuchsförderung stand auch im Fokus eines weiteren Konzepts, das den Titel „Chorakademie ft. Tanz & Theater“ trug. Die Sängerin Magdalena Ehlers entwickelte dafür eine klare Vision anhand ihres Chores Ch:Ohr Cantiamo e.V., den sie in ihrer Heimatstadt Wolfsburg leitet. Sie möchte den bereits vorhandenen Laien- und Jugendchor um weitere Alterskategorien über die gesamte Lebensspanne hinweg erweitern. Um ein ganzheitliches Verständnis von Kunst zu fördern, sollen neben der Musik auch Theater- und Tanzelemente mit eingebunden werden.
Bei all dem kann sich die Wolfsburgerin auf ihre geschickte Finanz- und Zeitplanung verlassen und erhielt den 2. Preis in Höhe von 3.500 Euro. Ebenso mit einem 2. Preis und demselben Preisgeld wurde Tonmeisterstudent Jan Konrads bedacht. Er entdeckte eine Marktlücke in ansprechenden Musikvideos für die Klassikbranche, um Musik einer größeren Zielgruppe zugänglich zu machen. Ausgehend von Beispielen aus der populären Musik, in der Videoaufnahmen weit über bloße Konzertmitschnitte hinausgehen, wurden solche Ansätze in der Klassik bislang nur wenig berücksichtigt.
Einen humanistischen Gedanken brachte Anna-Lucia Forck mit ein und erhielt einen 3. Preis für ihr Vorhaben, echte zwischenmenschliche Begegnungen für Kulturinteressierte zu schaffen. Und das in einer zum Kulturzelt umfunktionierten Jurte, in der vor allen Dingen Menschen eigene kulturelle Projekte gestalten, die den klassischen Formaten bisher ferngeblieben sind. Ihr Engagement wurde mit 2.000 Euro belohnt.
Eine Nominierungsprämie in Höhe von 500 Euro erhielt die Studentin Claudia Riedl mit ihrem Projekt „art-change-experience“, das die Musik der französischen Komponistin Mel Bonis in zeitgenössischer Kunst hörend, sehend und virtuell erlebbar machte.mit ihrem Projekt „art-change-experience“, das die Musik der französischen Komponistin Mel Bonis in zeitgenössischer Kunst hörend, sehend und virtuell erlebbar machte.
Pressemeldung: HfM