Landrat Dr. Axel Lehmann und Jürgen Deppemeier (v.l.) erhielten stellvertretend für den Kreis Lippe die erneuerte Mitgliedschaftsurkunde der AGFS. Foto: Kreis Lippe.

Der Kreis Lippe hat seine Fahrradfreundlichkeit von unabhängiger Stelle bestätigt bekommen. Auf einer digitalen Mitgliederversammlung hat die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e.V. (AGFS) die Mitgliedschaft des Kreises verlängert. Das Besondere daran: Alle sieben Jahre müssen sich die Kommunen erneut bewerben und unter Beweis stellen, dass sie aktiv und kontinuierlich daran arbeiten, den Fuß- und Radverkehr zu fördern.

 

„Ich begrüße das System, denn es belegt, dass sich der Kreis nicht auf seinen Lorbeeren ausruht, sondern stetig Verbesserungen im Radverkehr erzielt. Die AGFS berücksichtigt gleichzeitig mit dem Mitgliedschaftszeitraum, dass gerade Optimierungen in der Infrastruktur nicht von heute auf morgen realisiert werden können ,“ erläutert Landrat Dr. Lehmann.

 

Für die Bewertung wendet der Verein ein Schulnotensystem an. Der Kreis schnitt mit der Note „gut“ ab. In der Beurteilung fiel der Jury positiv auf, dass die Kreisverwaltung im gesamten Spektrum der Nahmobilität aktiv ist. Diese Bemühungen können Vorbildcharakter für weitere Kreisverwaltungen haben, so die AGFS. Für die Note „sehr gut“ muss etwa noch der Ausbau von Fahrradampeln vorangetrieben werden. „Hier haben wir in den vergangenen Monaten aber erste erfolgreiche Projekte mit den Städten und Gemeinden umgesetzt und sind weiter an dem Thema dran“, erläutert Jürgen Deppemeier, der Radverkehrsbeauftrage des Kreises.

 

Aktuelle Situation des Radverkehrs in Lippe

Bedingt durch die Klimaschutzbewegung, aber auch durch ein verändertes Mobilitätsverhalten in der Pandemie, befindet sich der Radverkehr im Aufschwung. „Diesen Schwung wollen wir mitnehmen und mehr Fahrradnutzung im Alltagsverkehr erreichen“, betont Deppemeier. „Immer wichtiger wird hier eine sichere und komfortable Infrastruktur. Um den künftigen Anforderungen gerecht zu werden, müssen wir in neuen Standards und Maßen denken“, ergänzt Lehmann.

 

Neben dem Radwegebau hat die Radverkehrsförderung des Kreises weitere Handlungsfelder im Fokus, wie das Fahrradparken oder die Öffentlichkeitsarbeit. „Um durchgängige Netze und eine flächendeckend gute Infrastruktur zu erreichen, bedarf es der Zusammenarbeit vieler Akteure“, weist der Radverkehrsbeauftragte hin. Die AGFS ist mit seinen mittlerweile 94 Mitgliedskommunen ein wichtiger Partner und Impulsgeber bei diesem Prozess. Ein künftiges Hauptthema des Netzwerkes wird das Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz NRW (FaNaG NRW) sein, das zum 1. Januar 2022 in Kraft treten soll.

 

Weitere Informationen zum Thema gibt der Radverkehrsbeauftragte unter 05231-621429 oder j.deppemeier@kreis-lippe.de.