Sensation knapp verpasst! Am 9. Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga trafen die Lipper auf den amtierenden Deutschen Meister, SC Magdeburg. In einer hart umkämpften Partie gelang es den Lemgoer Handballern fast einen zwischenzeitlichen Sieben-Tore-Rückstand zu drehen und den Deutschen Meister an den Rand einer Niederlage zu bringen – doch am Ende musste sich der TBV knapp mit 30:27 (15:12) geschlagen geben. Damit endete die beeindruckende Serie von wettbewerbsübergreifend fünf Siegen in Folge.

 

Vor dem Spiel: Wegen des verletzungsbedingten Ausfalls von Connar Battermann und der Erkrankung von Leos Petrovsky musste Florian Kehrmann die Partie in Magdeburg an diesem Abend mit einem dezimierten Kader antreten, vertraute zu Beginn zunächst Constantin Möstl, Bobby Schagen, Nicolai Theilinger, Lukas Hutecek, Frederik Simak, Tim Suton und Samuel Zehnder.

 

Anpfiff: Der TBV startete mit dem ersten Ballbesitz, doch es war der SCM, der in der 3. Minute das erste Tor der Partie erzielte. Lemgo konterte aber umgehend durch ein schnelles Tempospiel und Samuel Zehnder stellte den Ausgleich her (4., 1:1). Magdeburg legte allerdings nach und konnte durch Manuel Zehnder erstmals eine Zwei-Tore-Führung herausspielen (8., 4:2). In den folgenden Minuten taten sich die Gäste aus Lemgo schwer, im Angriff durchzubrechen, was den SCM immer wieder in Ballbesitz brachte. Nach einigen verpassten Chancen auf Lemgoer Seite parierte aber schließlich Constantin Möstl den Wurfversuch von Philipp Weber und Tim Suton nutzte diese Vorlage, um den Rückstand auf 5:6 zu verkürzen (13.). Lemgo zeigte Kampfgeist und schaffte in der 15. Minute in Unterzahl den Ausgleichstreffer durch Bobby Schagen (7:7).

 

Die Partie blieb hart umkämpft und in der 17. Minute erzielte Frederik Simak den Treffer, der Lemgo kurzzeitig in Führung brachte (7:8). Doch Magdeburg ließ nicht locker und drehte das Spiel umgehend wieder zu ihren Gunsten (19., 9:8). Lemgo wechselte im Tor und brachte nach knapp 20 Minuten Urh Kastelic ins Spiel, der direkt eine starke Parade zeigte und damit kurzfristig eine Drei-Tore-Führung des SCM verhinderte. Auf der anderen Seite stellte Sergey Hernandez im Tor von Magdeburg jedoch ein nahezu unüberwindbares Hindernis dar und machte es den Lemgoern schwer, wieder aufzuschließen. In den letzten Minuten baute Lukas Mertens die Führung für Magdeburg weiter aus (29., 14:10) und das Team konnte seinen Vorsprung bis zum Pausenpfiff halten. So ging es mit einer 15:12-Führung für den SC Magdeburg in die Kabine.

 

Zweite Halbzeit: Diese startete direkt mit einem Akzent der Gastgeber: Philipp Weber verwandelte den ersten Wurf der Halbzeit und erhöhte auf 16:12 (31.). Lemgo musste wachsam sein, um den Gastgebern nicht zu weit hinterherzulaufen, doch die Hausherren hielten das Tempo und bauten ihre Führung zwischenzeitlich auf fünf Tore aus (36., 19:14). Obwohl der SCM stark auftrat, ließ sich Lemgo nicht so leicht abschütteln. Nach einem erneuten Wechsel im Tor kehrte Constantin Möstl ins Spiel zurück und die Gäste fanden plötzlich neuen Schwung. Mit einem 4:0-Lauf verkürzten die Lemgoer den Rückstand auf vier Tore, was wieder Hoffnung aufkeimen ließ (48., 24:21). Magdeburg hielt jedoch weiter an seinem Vorsprung fest, gestützt von einem starken Sergey Hernandez im Tor, der nach wie vor ein sicherer Rückhalt war (51., 26:22). Lemgo zeigte weiterhin Kampfgeist: Niels Versteijnen brachte die Lipper mit seinem fünften Treffer wieder näher heran (53., 26:24).

 

Möstl parierte unmittelbar darauf einen wichtigen Wurf und stoppte die Partystimmung in der Magdeburger GETEC Arena. In der 54. Minute war es dann Lukas Hutecek, der die Gäste aus Lemgo mit seinem Tor auf nur ein Tor heranbrachte und die Partie wieder offen gestaltete (26:25). Die Crunchtime war nun eingeläutet und Möstl hielt einen Siebenmeter von Omar Ingi Magnusson – ein Moment, der die Hoffnung bei den Gästen aufrechterhielt. Doch der SC Magdeburg bewies in den letzten Minuten seine große individuelle Klasse. Mit einem Treffer in der 58. Minute bauten die Hausherren ihren Vorsprung erneut auf zwei Tore aus (28:26). Lemgo verkürzte in der vorletzten Minute nochmal auf 28:27 – aber ein sicher verwandelter Siebenmeter von Manuel Zehnder besiegelte schließlich Magdeburgs Sieg. Nach 60 intensiven Minuten trennten sich die Teams mit einem 30:27-Sieg für den SC Magdeburg. Bester Lemgoer Werfer war mit neun Toren Samuel Zehnder.

 

Bevor es für den TBV Lemgo Lippe weitergeht, steht erst einmal die Länderspielpause an. Am 13.11. trifft das Team von Florian Kehrmann dann im DHB-Pokal-Achtelfinale auf den HSC 2000 Coburg. Anpfiff beim Zweitligisten ist um 19:30 Uhr. Nur wenige Tage später, am 16. November, empfangen die Lemgoer den ThSV Eisenach zum nächsten Bundesligaspiel. Diese Partie beginnt um 19 Uhr in der heimischen Phoenix Contact-Arena. Aktuell sind bereits 4.400 Tickets verkauft und nur noch wenige Stehplätze erhältlich.

 

Die Stimme zum Spiel von Florian Kehrmann: „Wir haben heute eine sehr leidenschaftliche Leistung gezeigt. Leider haben wir uns dennoch nicht mit Punkten belohnt. Wir haben in der ersten Halbzeit und zu Beginn der zweiten Hälfte zu viele freie Bälle liegen gelassen, um den Deutschen Meister zu ärgern. Hinten raus gab es vielleicht auch die ein oder andere unglückliche Entscheidung, die uns die Chance nimmt, nochmal am Sieg zu riechen. Trotzdem tolle Leistung heute. Wir haben vorne leidenschaftlich verteidigt und im Sieben-gegen-Sechs haben wir super Lösungen gefunden. Wir fahren zwar ohne Punkte, aber mit einem guten Gefühl nach Hause. Wir hoffen jetzt, dass alle nach der Nationalmannschaftspause gesund und fit wieder zurückkommen, weil es dann auch schnell weiter geht.“

 

TBV Lemgo Lippe: Möstl (3 Paraden), Kastelic (2 Paraden); Hutecek (3), Theilinger, Zehnder (9), Brosch (1), Simak (2), Schagen (1), Carstensen, Suton (3), Versteijnen (6), Wagner (2), Houtepen, Faust.

 

SC Magdeburg: Hernandez Ferrer (15 Paraden), Portner; Persson (2), Zehnder (4), Zechel, Kristjansson (1), Pettersson, Magnusson (5), Serradilla, Weber (9), Lagergren (4), Mertens (2), Saugstrup (2), O´Sullivan, Damgaard, Bergendahl.

 

Pressemeldung: TBV