Das Hautkrebszentrum Lippe ist nun offiziell durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Es ist damit eines von 16 Zentren dieses Fachgebietes in Nordrhein-Westfalen bzw. insgesamt 71 DKG-zertifizierten Hautkrebszentren in Deutschland. In enger Kooperation mit anderen Fachabteilungen der Klinikstandorte Lemgo und Detmold bietet das Hautkrebszentrum Lippe alle Möglichkeiten zur Therapie von Hautkrebs an.
Zentrumsleiter Dr. Stefan Nestoris betont: „Die ganzheitliche Versorgung unserer Patientinnen und Patienten ist uns wichtig. Dafür haben wir nicht nur ein breites Angebot an Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten, sondern arbeiten auch mit unseren zahlreichen Kooperationspartnern wie z.B. dem Institut für Psychoonkologie, dem Sozialdienst, der Klinikseelsorge und Selbsthilfegruppen eng zusammen.
In der wöchentlichen Hauttumorkonferenz beraten wir mit anderen Fachabteilungen, welche Therapie für den jeweiligen Patienten entsprechend den Leitlinien und Empfehlungen der Fachgesellschaften das bestmögliche Ergebnis bringt.“ Dem Team des Hautkrebszentrums Lippe ist es auch ein wichtiges Anliegen, noch mehr klinische Studien am Klinikum Lippe anzubieten. Dr. Nestoris berichtet dazu: „Als aktives Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie nehmen wir bereits an einer Online-Register-Studie zur Versorgungsforschung teil. Mit dem Campus Klinikum Lippe des Universitätsklinikum OWL wollen wir hier aber noch aktiver werden.“
Hautkrebs ist die häufigste Krebsart weltweit mit stark ansteigenden Neuerkrankungsraten in den letzten Jahren. Da er jedoch nur circa ein Prozent aller Krebstodesfälle verursacht, wenn z.B. bösartige Hautkrebsvarianten, wie das maligne Melanom – auch schwarzer Hautkrebs genannt –in andere Organe des Körpers metastasiert, wird Hautkrebs oftmals unterschätzt. Der überwiegende Anteil der Hautkrebsvarianten verläuft eher harmlos. Jährlich erkranken in Deutschland rund 250.000 Menschen jährlich neu an Hautkrebs und auch die Zahl der Todesfälle steigt.
PD Dr. Helger Stege, Chefarzt der Klinik für Dermatologie, sagt: „Die Zertifizierung des Hautkrebszentrums Lippe ist ein wichtiger Schritt, der die Versorgung von Patienten mit Hauttumoren in OWL auf einem hohen Niveau sicherstellt. Denn nicht nur die Zahl der Neuerkrankungen steigt, sondern auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen aufgrund von Hauttumoren.“ Er bezieht sich damit auf Angaben der AOK aus dem Jahr 2021. Diese gab an, dass von 2006 bis 2019 die Zahl stationärer Behandlungen aufgrund von schwarzem Hautkrebs bei ihren Versicherten um 36 Prozent angestiegen sei.
Ebenfalls erhöht hatte sich nach AOK-Angaben die Anzahl von Krankschreibungen aufgrund von Hautkrebs. Ein deutliches Zeichen, dass Hauttumoren eine zunehmende wirtschaftliche Relevanz haben und keine ausschließliche Erkrankung des höheren Lebensalters sind, auch wenn die meisten Hautkrebserkrankungen in der Altersgruppe der 75 bis 79-Jährigen diagnostiziert werden. Untersuchungen zeigen nämlich auch eine auffällige Erkrankungshäufigkeit bei Frauen im mittleren Lebensalter – von 45 bis 54 Jahren.
Wie bei vielen anderen Krebserkrankungen, gilt auch für den Hautkrebs: Je früher der Tumor gefunden wird, desto besser stehen die Heilungschancen. Ein bewährtes Mittel ist deshalb die regelmäßige Früherkennungsuntersuchung. Diese wird von niedergelassenen Dermatologen angeboten und gesetzlich Krankenversicherte haben ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre einen Anspruch auf ein kostenloses sogenanntes Hautkrebs-Screening. Der Arzt oder die Ärztin führen eine Ganzkörperuntersuchung durch, leiten zur Selbstuntersuchung an und beraten über Risiken und geeignete Schutzmaßnahmen. Über 40.000 Mediziner sind für das Screening qualifiziert. Eine Untersuchung ist somit wohnortnah möglich.
Pressemeldung: Klinikum Lippe.