Muttermal oder Krebs? Anhand von Handyfotos und wenigen Angaben zur Hautveränderung geben Apps eine Einschätzung. Aber: Einen Arztbesuch können Hautscreening-Apps nicht ersetzen. Das stellt die Stiftung Warentest nach ihrem Test von 17 Apps fest. Zwar erkennen mehrere Apps Hautkrankheiten auf Fotos gut – aber keine blieb im Test fehlerfrei.
Im Test sollten Hautveränderungen wie Altersflecken, Gürtelrose, Schuppenflechte oder schwarzer Hautkrebs erkannt werden. Keiner der Apps gelang es, alle 24 Testfälle richtig zu beurteilen. Besonders erschreckend: Im Test wurde etwa jeder siebte Hautkrebs nicht erkannt. Das kann Betroffene fälschlicherweise beruhigen und zu einer verspäteten Behandlung führen. Im Test schnitten die meisten Apps befriedigend oder nur ausreichend ab. Lediglich zweimal konnten die Tester das Qualitätsurteil „Gut“ vergeben.
Die geprüften Apps selbst sind zwar kostenlos, aber die Einschätzung einer Hautstelle über hochgeladene Fotos kostet bei arztbasierten Apps zwischen 20 und 25 Euro. Algorithmusbasierte Apps sind deutlich kostengünstiger, allerdings stellen diese Apps keine Diagnosen, sondern schätzen nur das Risiko ein. Die arztbasierten Apps, bei denen Dermatologinnen und Dermatologen die Fotos beurteilen, sind am ehesten mit einem Arztbesuch vergleichbar, können ihn aber nicht ersetzen. Vor allem bei der Hautkrebs-Früherkennung finden Ärzte häufig Auffälligkeiten, die den Betroffenen selbst nicht bewusst waren.
Wobei die Apps aber helfen können: Der Verweis auf besorgniserregende Befunde durch die App kann helfen, in Hautarztpraxen mit monatelangen Wartezeiten schneller einen Termin zu bekommen. Der Test Hautscreening-Apps findet sich in der Januar-Ausgabe der Zeitschrift test und unter www.test.de/hautscreening-apps.
Pressemeldung: Stiftung Warentest