Es muss ganz schön gestunken haben vor gut 400 Jahren. Mit der Sauberkeit in der Renaissance war es nämlich nicht weit her. Warum das so war, verrät das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake am Sonntag, 3. April. Denn um 15 Uhr steht die spannende Erlebnisführung „Bibergeil und Bisamapfel – Heilmittel mit Risiken und Nebenwirkungen“ auf dem Programm. Im Anschluss daran können die Besucher im „Labor“ selbst Lavendelparfüm herstellen und den Duftstoff in einem dekorativen Flakon mit nach Hause nehmen.
Waren die Menschen damals wirklich nie baden? Und wie gingen sie gegen die unangenehmen Gerüche vor? Ganz einfach: mit Parfüm! Im sogenannten Bisamapfel bewahrte man Duftstoffe wie Ambra und Moschus (Bisam) auf. Sie sollten nicht nur den Gestank vertreiben, sondern den Besitzer auch vor Pest und Cholera schützen.
Die Lebenserwartung war sehr gering, und die hohe Kindersterblichkeit barg die Gefahr des Aussterbens der Familie in der nächsten Generation. Schlaganfälle und Herzinfarkte waren unerklärliche und unheimliche Krankheiten. Kein Wunder, dass bei den Heilungsversuchen der Aberglaube eine große Rolle spielte. So ging man tatsächlich davon aus, dass der Verzehr von Ruß aus dem Schornstein oder dass die Asche verbrannter Schuhsohlen gegen Krankheiten helfen sollten.
Wer sein Fieber senken wollte, musste nur einer schwarzen Katze ein Loch ins Ohr schneiden, das Blut auf einem Stück Brot verteilen und essen. Ob all das wirklich weitergeholfen hat und wann und wie sich die Medizin weiterentwickelte, verrät die Museumsbegleiterin Svenja Wiemann in der einstündigen Führung durch die Dauerausstellung.
Der Eintritt kostet 3 Euro für Erwachsene. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt. Um vorherige Anmeldung wird gebeten per Mail unter kasse@museum-schloss-brake.de oder telefonisch unter 05261/94500. Im Museum gilt die 3G-Regel. Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre sind davon ausgenommen. Der Besuch des Museums ist nur mit einer FFP2- oder einer OP-Maske gestattet.