Foto: Landesverband Lippe.

Nachdem die Externsteine Anfang Juli wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet werden konnten, ist nun auch das Hermannsdenkmal wieder zugänglich: Ab morgen, Freitag, den 14. August 2020, ist es für Interessierte möglich, die Plattform zu erklimmen und den einzigartigen Blick über die Hänge des Teutoburger Walds, über Detmold und weite Teile von Lippe bis hin zum Köterberg zu genießen. „Ich freue mich, dass wir ein schlüssiges Konzept für die Besteigung vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie entwickeln konnten. Es hat hier am Hermannsdenkmal längere Zeit in Anspruch genommen, doch diese ist aus meiner Sicht gut investiert, denn das Wichtigste für uns ist, die Sicherheit unsere Gäste zu garantieren“, sagt Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast.

 

„Ich hoffe, dass nun viele Interessierte die Möglichkeit der Besteigung nutzen.“ Wie die Externsteine auch, war das Hermannsdenkmal seit dem 16. März 2020 aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen. Die Umsetzung eines Hygienekonzepts stellte sich hier deutlich schwieriger dar als an den Externsteinen: Ein schmaler Wendeltreppengang mit 75 Stufen dient Besucherinnen und Besuchern als Aufgang und Abgang, Fenster oder andere Öffnungen zu Belüftung gibt es nicht. „Weil Aerosole eine große Rolle bei der Verbreitung des Corona-Virus SarsCov2 spielen, stellte dieser Wendeltreppengang den Kern des Problems bei der Umsetzung eines Hygienekonzepts dar“, erläutert Geschäftsführer Ralf Noske.

 

Nun ist eine Lösung für das Problem gefunden: Die Firma Ian Jack Blower-Door-XXL GmbH & Co.KG aus Lemgo-Brake wird künftig nach jeder Besuchergruppe den Wendeltreppengang mit einem Hochleistungsventilator „durchpusten“ und die Luft komplett einmal austauschen, bevor die nächste Besuchergruppe zur Plattform hinaufsteigt. Das Konzept wurde von der Stadt Detmold genehmigt. Vorausgegangen war ein aufwändiger Test, bei dem der Wendeltreppengang mit Diskonebel versehen wurde, der dann vom Ventilator komplett aus dem Gang herausbefördert wurde. Aus allen Öffnungen des Hermanns, auch aus seiner Nase, trat der Nebel aus.

 

„Wir freuen uns, dass unser Hermann den Test bestanden hat und das Denkmal ab morgen wieder geöffnet sein wird“, sagt Geschäftsführer Peter Gröne. Die Besteigung ist zunächst immer freitags, samstags, sonn- und feiertags möglich. Für die Besteigung sind Zeitfenster von jeweils 20 Minuten festgelegt. Besucherinnen und Besucher, die das Hermannsdenkmal besteigen möchten, erwerben das Ticket künftig in der Tourist-Info. Anhand der Farbe der Tickets können sie erkennen, in welchem Zeitfenster sie das Hermannsdenkmal besteigen können, eine Infotafel informiert über Farbe und zugeordnetem Zeitfenster.

 

Maximal zehn Personen werden einem Zeitfenster zugeordnet, sie werden gebeten, sich zu Beginn ihres Zeitfensters am Denkmal einzufinden, wo Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Denkmal-Stiftung für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes ist Vorschrift, vor Beginn des Aufstieges müssen zudem die Hände desinfiziert werden: „So stellen wir sicher, dass der Handlauf im Wendeltreppengang kein Gesundheitsrisiko für die Besucherinnen und Besucher darstellt“, betont Noske.

 

Über das Ende ihres Zeitfensters werden die Gäste, die die Plattform erklommen haben, über eine Lautsprecheranlage informiert. Haben sie das Denkmal verlassen, wird der Ventilator gestartet, er läuft vier Minuten. „Um die Luft komplett einmal auszutauschen, werden nur ca. zwei Minuten benötigt, wir wollen aber ganz sichergehen“, so Gröne. Nach vier Minuten kann sich die nächste Besuchergruppe an den Aufstieg machen. Sollte die Nachfrage hoch sein, wird die Besteigung auch an den restlichen Wochentagen ermöglicht.