Allerheiligen ist ein christliches Fest, zu dem aller Heiligen gedacht wird, der bekannten wie der unbekannten. Aber wie und wann ist dieses Fest entstanden? Jährliche Gedenktage für Verstorbene gab es bereits im antiken Christentum. Im Laufe der Zeit wurde es wegen der steigenden Zahl von Heiligen zunehmend schwierig, für jeden Heiligen einen besonderen Tag zu finden. Im 9. Jahrhundert legte Papst Gregor IV. den Gedenktag für alle Heiligen auf den 1. November – Allerheiligen.
Das Mittelalter war übrigens Ursprung vieler Legenden und Mythen. Kein Wunder, die Religion prägte das Leben, die Menschen fürchteten die Hölle und versuchten die göttlichen Gebote einzuhalten. Heilige und Reliquien wurden angebetet, um von Sünden erlöst zu werden. Die Kirche nutzte die Ängste der Gläubigen für ein cleveres und hochprofitables Geschäft: Ablassbriefe wurden für viel Geld verkauft – eine Vollkasko-Versicherung für das Jenseits, sozusagen.
Viele Menschen unternahmen gar beschwerliche Reisen, Wallfahrten, um Buße zu tun. Eine bedeutsamer Ort, dem im Mittelalter Wundersames nachgesagt wurde, befand sich mitten in Lippe: Blomberg. In dem beschaulichen Ort ist ein Brunnen „wundertätig“ geworden, so die Sage. Die kleine Stadt der Handwerker und Gewerbetreibenden verwandelte sich in einen Wallfahrtsort für zahlungskräftige Gläubige. Verantwortlich dafür war Alheyd Pustekoke, eine Frau die ironischerweise als „Hexe von Blomberg“ auf dem Scheiterhaufen endete.
War Alheyd wirklich eine Hexe? Gab es tatsächlich Wunder in Lippe? Diese Führung beschäftigt sich genau damit: mit Legenden, Mythen, Sagen, Hexenwahn und Aberglaube. Los geht es am Donnerstag, dem 1. November, um 15.00 Uhr, die Teilnahme kostet 3,00 Euro zuzüglich Eintritt. Da die Teilnehmerzahl bei diesem Rundgang begrenzt ist, wird um Voranmeldung gebeten: 05231 9925 0 oder shop@lippisches-landesmuseum.de.